„MiBa“ bleibt jetztEhemaliger Waldbröler Weltladen wird zum Missionsbasar

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Im ehemaligen Weltladen ist eine Boutique entstanden, die von sechs Ehrenamtlern geführt wird. Das Kaufhaus für Alle unterstützt.

Im ehemaligen Weltladen ist eine Boutique entstanden, die von sechs Ehrenamtlern geführt wird. Das Kaufhaus für Alle unterstützt.

Waldbröl – Der jährliche Missionsbasar der evangelischen Kirchengemeinde Waldbröl, liebevoll „MiBa“ abgekürzt, ist ein Begriff über die Grenzen Oberbergs hinaus. Seit 1962 gab es den Basar, jährlich am 1. November, mit hunderten Besucherinnen und Besuchern. Dann kam die Pandemie, und auch der MiBa war erst mal passé.

Da aber der Erlös des MiBa seit rund 70 Jahren den Menschen, vor allem jungen Frauen, in West Papua zugutekommt, fanden das alle Beteiligten sehr bitter. Ein Zufall und eine Idee des Geschäftsführers des Kaufhauses für Alle, Frank-Peter Twilling, führten nun dazu, dass es den MiBa in kleinerer Form, aber dafür ganzjährig gibt.

Sechsköpfiges Team führt den Laden ehrenamtlich

Durch den Umzug des Eine-Welt-Ladens in die Räume der Christlichen Buchhandlung Doppelpunkt stand an der Kaiserstraße ein kleines Ladenlokal leer, der Mietvertrag mit der Kirchengemeinde lief aber noch zu günstigen Bedingungen. Und im Kaufhaus für Alle hatten schon länger Spenderinnen und Spender hochwertiger Kleidung gesagt, dass ihre Stücke durchaus noch einen Wert hätten.

Klein, aber dauerhaft: Das ist die Idee hinter dem ganzjährigen Missionsbasar.

Klein, aber dauerhaft: Das ist die Idee hinter dem ganzjährigen Missionsbasar.

Aus diesen Gedanken heraus kam Frank-Peter Twilling mit Pfarrer Jochen Gran ins Gespräch, die Organisatorinnen des MiBa wurden ins Projekt geholt und eine Boutique im ehemaligen Weltladen entstand. Geführt wird der kleine Laden nun durch ein sechsköpfiges ehrenamtliches Team, das durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kaufhauses für Alle unterstützt wird. In der Boutique gibt es Markenkleidung, Schmuck, Taschen und Schuhe – bestens erhalten und immer noch zu erschwinglichen Preisen sowie Stücke aus West Papua.

Weitere Helfende sind erwünscht

Und, wie Pfarrer Jochen Gran hervorhebt: „Der Erlös aus den Verkäufen hier geht komplett auf unser MiBa-Konto.“ 1000 Euro Gewinn im Monat sind der Wunsch, seit Januar ist das Lädchen sehr gut angelaufen. Es habe sich in Waldbröl schnell herumgesprochen, dass der Erlös nach West Papua gespendet und in die Bildung von Mädchen und Frauen gesteckt werde, so Frank-Peter Twilling: „Es gibt Menschen, die mir jetzt gezielt ihre Spenden in die Hand drücken und sagen, dass das für den neuen Laden sei.“

Treffen mit Geschäftsführer Frank Twilling, der die neue Boutique (Ex-Weltladen) zeigt.

Treffen mit Geschäftsführer Frank Twilling, der die neue Boutique (Ex-Weltladen) zeigt.

Irmgard Schuld, seit fast 40 Jahren Teil des MiBa-Teams hat früher das MiBa-Brot gebacken. Heute steht sie in der Boutique hinter der Verkaufstheke, freut sich über jede Spende und jeden Kunden, der sagt, dass er bald wiederkommt. „Wir als Team würden uns allerdings auch über weitere Helfer freuen“, erklärt sie. Und Jochen Gran ergänzt: „Der MiBa lebte auch immer vom Handwerk. Wer also, so wie früher, Socken strickt oder Tischdecken gestaltet, kann diese Dinge gerne im Laden abgeben.“

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Wie wichtig diese Art der Unterstützung der Mädchen im Mädcheninternat in Polimo ist, betont Irmgard Schuld, die schon mehrfach nach West Papua reiste: „Mädchen gehen in Indonesien schnell mal unter, werden früh verheiratet und bekommen keine Ausbildung. Mit unserer Partnerschaft wirken wir dem entgegen. Und das ist ein sehr gutes Gefühl.“

Öffnungszeiten der neuen Boutique, Kaiserstraße 7: montags bis freitags von 10 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 17.30 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. Wer mitmachen möchte, kann sich bei Pfarrer Jochen Gran melden: (02291) 9214-30.

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