Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Erster RundgangSo spannend ist der neue Wiehler Baumlehrpfad

3 min
Blick auf zwei Männer, die einer Gruppe etwas erklären.

Was es im Busch alles zu entdecken gibt, verrieten Udol Kolpe (vorne links) und Felix Buchen (rechts daneben) ihren kleinen und großen Gästen. 

Infotafeln verraten Wissenswertes und Kurioses zu 20 verschiedenen Baumarten und den Biotopen in Oberwiehl. 

Matteo, Grundschüler aus Oberwiehl, ist bereits ein richtiger Experte, wenn es um die verschiedenen Baumarten geht, die in und um Oberwiehl wachsen. Routiniert erklärt er den anderen Teilnehmern der Entdeckungsreise entlang des neuen Baumlehrpfades beispielsweise, wer alles vom Baum des Jahres 2024, der Mehlbeere, profitiert.

Oberwiehler Verein gab den Anstoß für das Projekt

Dabei reckt der Zehnjährige einen kleinen Zweig mit roten Beeren in die Luft. „Diese Beeren werden sehr gerne von den Vögeln gefressen“, erklärte er. Dagegen seien die Blätter des Baumes bevorzugte Nahrung von Käfern und Raupen, und die Blüten und deren Pollen würden von Bienen bevorzugt. Interessiert hören ihm die Erwachsenen und Kinder, die sich im Halbkreis versammelt haben, zu.

Sie und auch Matteo selbst sind die ersten Teilnehmer des neuen Baumlehrpfades. Unter dem Motto „Mein Freund der Baum – Bäume im Dorf“ hat die Wiehl im Rahmen der städtischen „NaturErlebnisTage“ zu der besonderen Entdeckungsreise eingeladen. Auf Initiative des Gemeinnützigen Vereins Oberwiehl (GVO) wurden jüngst – unterstützt durch die Leader Kleinprojekte-Förderungen — Infotafeln an den in Oberwiehler Biotopen und vor rund 20 Einzelbäumen aufgestellt.

Wir werden natürlich auch Stellen besuchen, die sonst eher verborgen und unentdeckt bleiben.
Felix Buchen, Gärtnermeister der Stadt Wiehl

Versehen sind die Schilder nicht nur mit reichlich Hintergrundwissen zu den einzelnen Baumarten oder Biotopen, sondern auch mit Skizzen zu Blättern, Blüten und Früchten, die Spaziergänger auf Besonderheiten hinweisen. Hinweise, wann welche Baumart als Baum des Jahre besondere Aufmerksamkeit auf sich zog, runden das Angebot ab. Unter Leitung des städtischen Gärtnermeisters Felix Buchen und des GVO-Vorsitzenden Udo Kolpe ging es vom Startpunkt am Wilhelm-Grümer-Weg, unterhalb des alten Bahnhofes, auf die rund zweistündige Rundtour, zu der auch eine kleine Trinkpause gehörte.

„Wir werden heute zeigen, wie vielfältig die Natur ist und was es alles zu entdecken gibt, was kreucht und fleucht. Dabei werden wir natürlich auch Stellen besuchen, die sonst eher verborgen und unentdeckt bleiben. Wir möchten zum Beispiel einmal die Rückseite eines Baumes ansehen und den Unterschlupf von Fledermäusen begutachten“, versprach Buchen, dass es in den folgenden 120 Minuten sicherlich nicht langweilig werden würde.

Vor dem Start gab es in Oberwiehl noch ein Quiz

Dabei freute sich der Gärtnermeister besonders über die große Altersspanne der Teilnehmern. Von Senioren über Eltern bis hin zu Kindern in Matteos Alter war alles vertreten und gespannt auf die Tour. Bevor es jedoch richtig los ging, hatte Udo Kolpe noch eine Quizfrage für die Teilnehmer parat. „Was glaubt ihr, zu vielen Teilen besteht unsere Landschaft aus Wald-, Wiesen- und bebauten Flächen?“, wollte er wissen. Die Antwort, jeweils zu einem Drittel, wurde in den Raum geworfen und Kolpe nickte anerkennend. „Das stimmt“, sagte er freudig.

Anschließend ging es über stillgelegte Schienen, Stock, Stein und die eine oder andere kleine Baumwurzel wurde gekonnt übersprungen. Nach der Mehlbuche folgten die Esche (Baum des Jahres 2001) und die Schwarzerle (Baum des Jahres 2003), bevor die Teilnehmer gänzlich zwischen den Bäumen verschwanden. Mit „Mein Freund der Baum – Bäume im Dorf“ fand seit Mai die zehnte Veranstaltung der Reihe „NaturErlebnisTage“ statt. Diese wird noch bis zum 21. Oktober laufen und endet mit einer großen Pflanzaktion von 1000 Krokussen für Wildbienen im Wiehlpark.

Das vollständige Programm finden Interessierte auf der Homepage der Stadt. www.wiehl.de