Die Wiehler FSW hat zwei Pfauen-Paare gekauft, die sich nun eingewöhnen. Die wehrhaften Tiere haben keine Angst vor dem Fuchs.
Tierische BewohnerIm Wildpark von Wiehl gibt es wieder Pfauen

Die Pfauenhähne erkunden ihr Revier. Mit der Ansiedlung knüpft der Park an eine Tradition an.
Copyright: Michael Schweers
Einige Wochen lang werden die Pfauen wohl nur zu hören und aus der Distanz zu sehen sein. Aber wenn sie sich mit ihrem neuen Lebensraum erst vertraut gemacht haben, werden sie auch an den Zaun ihres Geheges kommen.
Im Sommer laufen die Pfauen frei herum
Seit Ende April beherbergt der Wildpark Wiehl vier neue Bewohner. Ein junges und ein älteres Pfauenpaar leben zurzeit in dem für sie zu einer Voliere umgebauten Stall beim Rotwild. Früher waren dort Sikahirsche untergebracht. In dem überdachten Außengehege sollen sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen, erläutert Gaby Krakau von der städtischen Freizeit- und Sportstättengesellschaft Wiehl (FSW) und kündigt an: „Im Sommer dürfen sie dann außerhalb des Geheges frei herumlaufen.“ Die Besucher werden dann auf Schildern darüber informiert, wie und womit die Vögel gefüttert werden dürfen.
Der Wildpark Wiehl wurde im Jahr 1966 eröffnet und feiert im kommenden Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Mit der Ansiedlung der Pfauen, die die FSW bei zwei Züchtern gekauft hat, werde eine alte Tradition aufgegriffen, berichtet Krakau: „Bereits vor 50 Jahren waren Pfauen im Wildpark Wiehl angesiedelt. Manch ein Bewohner der Zirre kann sich sicherlich noch an sie erinnern.“ Ein Tier machte sich stets vom Dach des Försterhauses lautstark bemerkbar.
Pfauen schlagen Angreifer in die Flucht
Michael Schweers ist heute für die Pflege der Wildpark-Tiere verantwortlich. Er verrät, dass er eigentlich lieber Auer- oder Birkhühner aufgenommen hätte, also Waldvögel, die natürlicherweise in Deutschland vorkommen. Pfauen stammen ursprünglich aus den Regenwäldern in Südasien. Die heimischen Waldhühner seien aber schlecht zu schützen und würden darum bald zur Jagdbeute des Fuchses, erläutert Schweers.
Die asiatischen Verwandten könnten sich dagegen mit einem Flug in die Bäume retten oder Angreifer durch ihr Aufbäumen in die Flucht schlagen. In Indien werden Pfauen dafür geschätzt, da sie sogar giftige Kobras aus ihrem Revier vertreiben und die Menschen vor Großkatzen warnen.
Michael Schweers hat zu Hause Hühner und geht davon aus, dass die Pfauen noch pflegeleichter sind. Im Sommer ernährten sich die Tier weitergehend vom dem, was sie im Wald finden, und brauchten nur im Winter Zufütterung. „Und sie sind auch nicht anfällig für Parasiten.“ Wie lange sich die Pärchen mit ihrem Gehege zufriedengeben, bleibe abzuwarten, teilt die FSW mit. Es sei aber nicht auszuschließen, dass sie den Besuchern bald auf den Spazierwegen begegnen. Michael Schweers einzige Sorge ist, dass die Pfauen auf den Autos der Besucher herumtanzen. Aber ein Wildpark ist eben kein Ponyhof.