Abo

Einblicke in den BetriebBPW Bergische Achsen wirbt bei der „Nacht der Technik“ um Fachkräftenachwuchs

Lesezeit 4 Minuten
Das Familienunternehmen BPW Bergische Achsen beschäftigt allein in Wiehl 1500 Mitarbeitende, darunter 100 Auszubildende.

Das Familienunternehmen BPW Bergische Achsen beschäftigt allein in Wiehl 1500 Mitarbeitende, darunter 100 Auszubildende.

Bei der die „Nacht der Technik“ am 5. Mai gibt auch das Wiehler Unternehmen BPW Bergische Achsen exklusive Einblicke.

Die Bergische Patentachsenfabrik Wiehl (BPW) lässt sich nicht gern in die Patente gucken. Zumal die Fahrzeugtechnologie made in Wiehl in jüngerer Zeit noch einmal bedeutende Sprünge in Richtung Digitalisierung und E-Mobilität gemacht hat. Die „Nacht der Technik“ ist darum eine seltene Gelegenheit für die interessierte Öffentlichkeit, das weitläufige Werksgelände   von innen zu erleben.

Das Unternehmen bietet am 5. Mai zweimal zwei reservierungspflichtige Führungen an. Bei der „Achsen-Tour“ erleben die Besucher, wie die Elemente einer Trailerachse zusammengesetzt   werden. Die „Karriere-Tour“ richtet sich dagegen vor allem an junge Leute zwischen zehn und 23 Jahren, denen eine   Ausbildung oder ein duales Studium bei der BPW schmackhaft gemacht werden soll.

BPW beschäftigt allein in Wiehl 1500 Mitarbeiter

Die BPW hat im Oberbergischen eine hervorragenden Ruf. Im September feiert die Firma ihr 125-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumswoche. Das Familienunternehmen beschäftigt allein in Wiehl 1500 Mitarbeitende, darunter 100 Auszubildende. Noch immer bewerben sich 200 junge Leute auf die meist mehr als 30 Stellen in 14 verschiedenen Ausbildungsberufen, die das Unternehmen alljährlich neu besetzt.

Alles zum Thema Technische Hochschule Köln

Doch früher seien es auch schon mal 600 Bewerber gewesen, sagt Michael Ley, Leiter der BPW Group Academy, in der die Ausbildung und Personalentwicklung   zusammengefasst sind. Der Fachkräftemangel wird auch bei der BPW spürbar. „Das ist wie bei einem Sportverein“, meint Ley. „Wer keine gute Nachwuchsarbeit macht, ist bald weg vom Fenster.“

Wer keine gute Nachwuchsarbeit macht, ist bald weg vom Fenster.
Michael Ley, BPW

Das Unternehmen hat darauf früh reagiert. In der Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen, insbesondere in Wiehl, Bielstein und Waldbröl engagiert sich BPW bei der Berufsorientierung. Diese sei ja für die Schüler und Schülerinnen nicht einfacher geworden, weiß Michael Ley: „Früher standen den jungen Leuten zehn Türen offen, heute sind es 100.“ In jedem Jahr lernen mehr als hundert Praktikanten das Werk kennen, seien es Schüler in einem einwöchigen Praktikum oder Studenten in einem Praxissemester.

Die beste Werbung ist Mund-zu-Mund-Propaganda, und zwar nicht über die Eltern, sondern über andere junge Leute. Per Instagram gehen die Lehrlinge auf Sendung mit dem „BPW Azubi TV“. Und das wechselseitige persönliche Kennenlernen sei danach der beste Start in eine erfolgreiche Ausbildung, glaubt Ley. Weniger gute Noten treten in den Hintergrund, wenn ein Bewerber bei Vorstellungsgespräch und Einstellungstest Persönlichkeit und handwerkliche Kompetenzen beweist, die das Schulzeugnis nicht abbildet.

Geld verdienen und dabei studieren

Bei anderen ist absehbar, dass sie noch studieren und einen anderen Karriereweg wählen werden. „Auch das ist mit BPW möglich“, betont Ley mit Blick auf das „kooperative“ Modell, in dem die jungen Leute durchgehend Gehalt bekommen und Ausbildungs- und Studienabschluss in einem machen können. Die Firma vergibt sogar Stipendien. Die Absicht ist natürlich, den Nachwuchs langfristig zu binden. „Wir wollen nicht nur ein Zwischenstopp “, sagt Michael Ley.

Wenn es passt, ist die Firma flexibel. Ein angehender Mechatroniker, der sich zu spät um eine Lehrstelle bemühte hatte und die Wartezeit mit einer Australienreise überbrücken wollte, bekam das Angebot, bei der dortigen BPW-Niederlassung ein Praktikum zu machen. Daraus ist das Programm   „Travel before Work“ entstanden.

Die Achsentour der Nachwuchskräfte bei der BPW soll   keine nervige Ochsentour sein. Sondern der für beide Seite vielversprechende Beginn einer dauerhaften Beziehung.


Das ist die „Nacht der Technik“

Diese Unternehmen machen mit: Abus Kransysteme, Aggerverband, August Rüggeberg, Avea/BAV/Metabolon, Bergisches Berufskolleg Wipperfürth und Wermelskirchen, Berufskolleg Dieringhausen, Boyke Technology, BPW Bergische Achsen KG, Brehmer, EBS Ink Jet Systeme, Ferchau, Feuerwehr Wiehl (Löschgruppen Oberwiehl und BPW), HEW-Kabel, Hospicall, IBS Filtran Kunststoff-/Metallerzeugnisse, Innovation Hub Bergisches RheinLand, Jokey Gummersbach, Kampf Schneid- und Wickeltechnik, Klinikum Oberberg, Laborunion, Lang AG, Martinrea Bergneustadt, Merten/ Schneider Electric, MSSC Ahle, Ovag, Ralf Bohle, Sarstedt, Schmidt und Clemens Gruppe, Schwalbe-Arena, Steinmüller Engineering, Striko Verfahrenstechnik, Teratron, TH Köln (Campus Gummersbach), Unitechnik Systems/Digi:Lab, Voss Automotive, Barlog Plastics.

Tickets: Der Vorverkauf ist am 29. März gestartet. Ein Einzelticket kostet 10 Euro (ermäßigt: 5 Euro). Familientickets (bis vier Personen, maximal zwei Erwachsene) kosten 20 Euro. Schülerinnen und Schüler des Oberbergischen Kreises sowie Studierende der TH Köln, Campus Gummersbach, erhalten dank des IHK – Young Talent-Ticket freien Eintritt. Dieses kann bei Kölnticket bestellt und ausgedruckt werden. Das Ticket ist nur in Verbindung mit einem Schülerausweis oder Studierendennachweis der TH Köln gültig. Schulen können sich außerdem per E-Mail an kontakt@nacht-der-technik.de wenden und ganze Programmpunkte für Gruppen reservieren.

Reservierungen: Für etwa die Hälfte der Programmpunkte muss eine Reservierung vorgenommen werden. Die gekauften Tickets enthalten einen „Techniknacht-Code“. Über die Internetseite nacht-der-technik.de können mit Eingabe des Codes insgesamt drei Programmpunkte reserviert werden. Bei Buchung erhält man eine Reservierungsbestätigung per Mail und muss diese mit einem gültigen Ausweisdokument und dem Ticket mitbringen.

Weitere Informationen zu den Unternehmen, Shuttleservice, Fahrzeiten und Programmen gibt es auf der Internetseite der „Nacht der Technik“ unter der Rubrik „Oberberg“.

KStA abonnieren