Eigenes Tarifmodell entwickeltWiehler Schüler sollen das Deutschlandticket haben

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist das digitale Deutschlandticket zu sehen.

Deutschlandticket: Bald auch in Wiehl.

Vorgesehen ist, dass die freifahrberechtigten Wiehler Schülerinnen und Schüler einen Eigenanteil von 7 Euro bezahlen, alle anderen 35 Euro.

Die Schülerinnen und Schüler von Gymnasium und Sekundarschule in der Stadt Wiehl sollen das Deutschlandticket bekommen und damit die Möglichkeit, bundesweit den ÖPNV zu nutzen. Der Schulausschuss hat eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat beschlossen. Vorgesehen ist, dass die freifahrberechtigten Schülerinnen und Schüler einen Eigenanteil von 7 Euro bezahlen, alle anderen 35 Euro. Diese Summen entsprechen dem, was die Eltern bisher für den Schulbus aufwenden mussten.

Die Stadt Wiehl spart dabei sogar ein hübsches Sümmchen. Weil das bisherige Schülerticket der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (Ovag) die Stadt pro Kind und Monat im Schnitt zehn Euro mehr kostet als das Deutschlandticket, würde der Haushalt um etwa 160 000 Euro entlastet.

Übersicht der Ovag über mögliche Ticket-Modelle

Grundlage der Entscheidung ist eine Übersicht der Ovag über mögliche Ticket-Modelle. Die Stadtverwaltung hat daraus eine eigene Variante entwickelt. Diese sieht vor, dass die Stadt als Schulträger das Deutschlandticket so bezuschusst, dass Selbstzahlende und Freifahrtberechtigte so viel beitragen müssen wie bisher.

Im Hinblick auf die ungewisse Finanzierung des Deutschlandtickets im kommenden Jahr hat diese Option den Vorteil, dass die Stadt bei einer Abschaffung oder Kostensteigerung   problemlos zum alten System zurückkehren kann.

Eingezogen werden die Elternbeiträge von der Ovag. Die Einführung des Deutschlandtickets erfordert den Austausch der bereits ausgegebenen Schülertickets, was aus Kapazitätsgründen nur schrittweise möglich sein wird, teilt die Stadt mit. Wenn der Rat im November zustimmt, werden die ersten Tickets wohl erst frühestens zum Jahreswechsel ausgegeben.

Keine oberbergische Kommune möchte das Solidarmodell einführen

Der städtische Beigeordnete Peter Madel erläuterte im Schulausschuss, dass keine oberbergische Kommune das vom Land empfohlene Solidarmodell einführen will.

Damit wäre nämlich eine Zahlung in einen Unterstützungsfonds für Selbstzahler verbunden, in den die Landkommunen überproportional einzahlen müssten, weil es dort anders als in den Großstädten relativ wenige Selbstzahler gibt.

In Wiehl sind es nur rund 90 Jugendliche.   Freifahrtberechtigt (also nur zu einem kleinen Beitrag verpflichtet) sind demgegenüber die allermeisten Schüler, weil sie einen Schulweg von mehr als zwei Kilometern (Primarstufe), 3,5 Kilometern (bis Klasse 10) oder fünf Kilometern (bis Klasse 13) haben.Alle Fraktionen signalisierten Zustimmung, nur die beiden Grünen-Mitglieder stimmten dagegen, die Ausschussvorsitzende Elke Zakaria (ebenfalls Grüne) enthielt sich.

Wie Christiane Deger erläuterte, hätten es die Grünen lieber gesehen, wenn der Monatsbeitrag für Selbstzahler auf 29 Euro abgesenkt worden wäre, um einen stärkeren Anreiz für den Nahverkehr zu schaffen.

KStA abonnieren