Wiehler UnternehmenKampf kommt gut durch die Krise

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Kampf

Riesengeräte für feine Folien: Geschäftsführer Lutz Busch (l.) bespricht mit Mechaniker Hans-​Gerd Noss die Demontage einer Schneid- und Wickelmaschine für den Transport  zu einem chinesischen Kunden. 

  • Das Unternehmen Kampf ist laut eigener Aussage Weltmarktführer für Rollenschneid und -Wickelmaschinen für unterschiedlichste bahnförmige Materialien.
  • Durch die Corona-Krise ist das Unternehmen jedoch sehr gut gekommen.
  • Das große Jubiläumsfest ist jedoch der Pandemie zum Opfer gefallen.

Wiehl – Das Jubiläum fällt in eine schwierige Zeit: Am 1. Oktober jährte sich die Gründung der Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH & Co. KG in Wiehl-Mühlen zum hundertsten Mal. Aber das große Jubiläumsfest ist der Pandemie zum Opfer gefallen. Lutz Busch, Vorsitzender der Geschäftsführung, versichert: „Unser 100-jähriges Jubiläum hätten wir gerne gebührend über zwei Tage mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnern und weiteren Gästen aus Politik und Verbänden gefeiert.

Leider hat uns das Geschehen rund um Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Immerhin: Busch berichtet, dass die Firma insgesamt „erstaunlich gut“ durch die Krise gekommen sei. Kampf habe frühzeitig Maßnahmen eingeleitet, um die Belegschaft zu schützen. Online-Meetings und digitale Lösungen ersetzten teilweise Geschäftsreisen und Serviceeinsätze.

Kunden haben Treue gehalten

Und die Kunden hätten dem Maschinenbauer die Treue gehalten, die Auftragslage sei gut, sagt Busch. „Wir sind dankbar für das Vertrauen unserer weltweiten Kunden und dafür, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bisher unbeschadet durch das Corona-Jahr gegangen sind.“

Erst kürzlich haben sich Belegschaft und Geschäftsführung auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Laut IG Metall hatte die Firma zuvor ausgerechnet im Jubiläumsjahr die Tarifbindung „ohne überzeugende Argumente“ verlassen. Nach fünf Verhandlungsrunden fanden beide Seiten wieder zu einem Konsens.

Weltmarktführer für Rollenschneid

Kampf ist laut eigener Aussage Weltmarktführer für Rollenschneid und -Wickelmaschinen für unterschiedlichste bahnförmige Materialien. Diese werden vor allem in der Herstellung von Verpackungen eingesetzt. Asien ist der wichtigste Markt.

Je mehr Chinesen sich Schokoriegel, Zigaretten oder Kopfschmerztabletten leisten können, desto größer ist der Bedarf an speziellen Folien, die von Kampf-Maschinen geschnitten und gewickelt werden. Diese Folien müssen hohe Ansprüche erfüllen, beispielsweise sind sie sehr dünn (bis zu 0,9 Mikrometer) und dennoch dicht und reißfest. In guten Jahren beträgt der der Umsatz mehr als 100 Millionen Euro.

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In den vergangenen Jahren setzte Kampf verstärkt auf die digitale Vernetzung, die höhere Geschwindigkeit, breitere Materialbahnen und dünnere Folien ermöglicht. Das Unternehmen möchte der Kunststoffindustrie zudem nicht nur Maschinen anbieten, die die Folien aufwickeln und schneiden, sondern auch die Transportwege und die Lagerung der Rollen übernehmen.

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