Video in der WaschstraßeWipperfelderin singt bei Sat.1-Show um 100.000 Euro

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Melissa Khalaj moderiert „All together now“. 

Wipperfürth-Wipperfeld – Julia Reinhard aus Wipperfeld ist 38 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und arbeitet an der Tankstelle in Bechen. Hört sich zunächst nach einem recht normalen Leben an. Das, was ihrem Leben das i-Tüpfelchen aufsetzt, ist ihre Liebe zur Musik, ihre Stimme. Die haben ihr nämlich zu der Teilnahme an der neuen Fernsehshow „All together now“, die ab dem 27. Mai auf Sat-1 läuft, verholfen.

Als Reinhard sich beworben hat, war es 2019. Es folgten das Probesingen und die Einladung für die Show – und letztendlich die Absage, dass diese nicht stattfinden wird.

Neue Show

12 Kandidatinnen und Kandidaten treten bei der neuen Sat-1-Show „All Together Now“ gegeneinander an. Gestern Abend um 20.15 Uhr ist die neue Fernsehshow angelaufen. Neu ist, dass die Jury aus insgesamt 100 Jurorinnen und Juroren besteht. Nach Angaben des Senders ist das Deutschlands größte TV-Jury. Alle Teilnehmenden haben 100 Sekunden Zeit, um mit ihrer Performance möglichst alle in der Jury zum Singen und Tanzen zu bringen. Jede Woche wird ein Preisgeld von 10.000 Euro ausgelobt. Moderiert wird die Show von Melissa Khalaj.

Der Auftritt von Julia Reinhard wird in der Show am Freitag, 3. Juni, um 20.15 Uhr auf Sat-1 zu sehen sein.

Zwei Jahre später dann die Überraschung: „All Together Now“ kann doch an den Start gehen. Da mittlerweile die Produktion über einen anderen Sender als ursprünglich geplant lief, musste Reinhard den gesamten Castingprozess von vorne mitmachen. „Da gab es zunächst den Bewerbungsbogen. Ich habe meine beste Freundin Steffi Becker gebeten, ihn auszufüllen. Und für ein neues Bewerbungsvideo meine Chefin und Freundin Sandra Pütz mit ins Boot geholt“, erinnert sich die Wipperfelderin. Die hätten sie sofort unterstützt.

Die Chefin half nämlich beim Video: Das wurde in der Waschanlage in Bechen an der Tankstelle gedreht. Dort sang sie in Warnweste bei laufendem Betrieb, die Aktion verhalf ihr dann zur Zusage. „Ich habe nur noch geweint vor Freude, war aber gleichzeitig total aufgeregt“, so Reinhard.

Video in der Waschstraße in Bechen gedreht

„Ich finde nicht, dass ich ein Mädchen bin, das eine unfassbar herausragende Stimme hat, aber ich kann Leute begeistern und mitreißen“, begründet sie ihre Teilnahme.

Ehemann Mike und Freundin Steffi sind überzeugt von Reinhards Können. „Jedes Mal, wenn ich sie singen höre, kriege ich eine Gänsehaut“, so Becker. „Und außerdem weiß ich, dass sie so gerne gehört werden will“, fügt sie hinzu. Das kann der Ehemann nur nickend bestätigen.

Mit ihrem Gesang will Julia Reinhard die Menschen begeistern.

Mit ihrem Gesang will Julia Reinhard die Menschen begeistern.

Die Liebe zur Musik hat Julia Reinhard schon früh entdeckt, denn in der Familie wurde schon immer gerne und viel gesungen und Musik gehört. „Mama hat gesagt, ich habe gesungen, bevor ich gesprochen habe“, lacht sie. „Meine Großeltern hatten einen Partykeller, in dem ein Plattenspieler stand“, erinnert sie sich. Vor allem eine Platte von Roland Kaiser hat es ihr angetan, die Begeisterung hat bis heute gehalten, denn sie sammelt alles von dem Schlagersänger.

Beim Singen ist sie sehr abwechslungsreich: Von Rap bis Heavy Metal kann alles dabei sein, einzige Voraussetzung ist, dass der Song die dreifache Mutter berühren muss. „Wenn ich es nicht fühle, kann ich es nicht singen“, ist ihre Devise. Auch aus ihrer eigenen Feder stammen Songs, einer extra geschrieben für einen Wettbewerb in Wipperfürth im Jahr 2017, anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums.

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Trotz Erfahrung bekam die 38-Jährige kurz vor der Aufzeichnung von „All Together Now“ dann doch Muffensausen. „Ich konnte zwei Nächte davor nicht schlafen und habe alle verrückt gemacht und mich gefragt: Wieso haben die ausgerechnet mich genommen?“, entsinnt sie sich, nachdem sie die ganzen „wunderschönen, professionellen und aus anderen Shows bereits bekannten Gesichter“ gesehen hatte. Spätestens als Reinhard am Abend vor der Aufzeichnung dann ganz alleine in ihrem Kölner Hotelzimmer saß, wurde ihr bewusst: es gibt kein Zurück mehr. Und obwohl sie die Konkurrenten in den Nachbarzimmern üben hörte, versuchte sie, abzuschalten. Gar nicht so einfach, wenn man sonst immer von der Familie umgeben ist. Am Tag darauf bei der Aufzeichnung, habe sie erst einmal ihren Einsatz verpasst und nur die Hälfte der ersten Strophe ihres Songs gesungen. „Dann fing es aber richtig an “, verrät Reinhard.

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