Seit fast zehn Jahren kooperiert das Engelbert-von-Berg-Gymnasium mit der städtischen Musikschule. Jetzt gab es es das „Emsa“-Zertifikat.
Tanz und MusikHochschul-Zertifikat für das Wipperfürther EvB-Gymnasium

Am Engelbert-von-Berg-Gymnasium Wipperfürth spielt Musik eine ganz wichtige Rolle.
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Dass Musik weit mehr als nur erbauliche Unterh ltung oder ein Hobby für den Ausführenden sein kann, ist schon lange bekannt. Am Wipperfürther Engelbert-von-Berg-Gymnasium weiß man das auch. Dafür spricht die schon seit fast zehn Jahren bestehende Kooperation mit der städtischen Musikschule, die nun in Form des „Emsa“-Zertifikats auf eine neue – und im Oberbergischen Kreis fast einzigartige – Stufe gehoben worden ist.
Wir wollen die bestehende Kooperation mit der Musikschule damit stärken.
„Nur die Gesamtschule in Reichshof hat vor uns dieses Zertifikat bekommen“, sagt EvB-Musiklehrer Martin Benderscheid. Emsa, das bedeutet: Eine (Musik)Schule für alle. Dahinter verbirgt sich ein Projekt, das vor 15 Jahren von der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und dem Landesverband der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen worden ist. Das Ziel lautet, eine engere Verzahnung von Schulen und Musikschulen zu fördern. Das geschieht durch die Schülerinnen und Schüler selbst, die an der Hochschule in Köln eigens geschult werden.
Regelmäßige Fortbildungen
EvB-Schulleiterin Melanie Burger freut sich sehr über das neue Zertifikat, dessen Ursprünge bereits über ein Jahr zurückliegen. „Wir wollen die bestehende Kooperation mit der Musikschule damit stärken. Die Musik wird auf diese Weise noch viel mehr in den Schulalltag eingebracht, das wiederum trägt zu einer besseren Lernatmosphäre bei – und unsere Schülerinnen und Schüler erfahren Selbstwirksamkeit“, sagt sie. Dazu kommen nun regelmäßige Fort- und Weiterbildungen für die Lehrkräfte – fächerübergreifend, wie die Schulleiterin betont. „Es ist eine zunehmende Verzahnung in sämtlichen Bereichen im Schulleben, die so ermöglicht wird“, sagt Melanie Burger.
Praktisch sieht das dann so aus, dass das EvB-Emsa-Team – neun Schülerinnen und Schüler der siebten bis elften Jahrgangsstufe – in Köln an der Hochschule für Musik und Tanz geschult worden sind. „Dort ist uns das Konzept erklärt worden und wir konnten uns die Bausteine aussuchen, die wir als erstes umsetzen wollten“, sagt die 13-jährige Klara. Leyla ergänzt. „Wir haben ja schon den Instrumentalunterricht und die Flexigruppe der Musikschule bei uns an der Schule. Dazu kommen die neuen Angebote ,Open Stage' und die ,Übepause' am Mittag.“
Die „Open Stage“ richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler, die sich auf die Bühne in der Aula trauen, die „Übepause“ bietet die Möglichkeit, in der Mittagpause in den Musikräumen das eigene Instrument zu spielen. „Dafür unterzeichnen die Mitschüler einen Übevertrag, mit dem sie sich dazu verpflichten, auf den Raum und die Instrumente zu achten“, sagt der 14-jährige Max.
Es soll niedrigschwellig sein, die Jugendlichen sollen es selbst mit Leben erfüllen.
Auch das sei ein Ziel von Emsa, erklärt Musiklehrer Benderscheid: „Es soll niedrigschwellig sein, die Jugendlichen sollen es selbst mit Leben erfüllen.“ Das zeigt sich auch daran, dass das offizielle Emsa-Logo, das fortan sowohl in der Musikschule als auch am EvB aushängen wird, durch ein von Klara gestaltetes Logo ergänzt wird. „Das wird auf unseren Postern hängen, mit denen wir unsere Emsa-Veranstaltungen ankündigen werden“, sagt Leyla. Das neunköpfige Team trifft sich mindestens alle zwei Wochen, um zu planen – meist aber öfter, wie Benderscheid sagt. „Das zeigt, wie wichtig ihnen das Projekt ist.“
Und auch für die Zukunft sind schon weitere Angebote geplant. „Wir wollen ein jährliches Konzert mit allen Beteiligten anbieten, oder den Vocal Break, eine kurze ritualisierte Musikpraxis im Alltag“, erklärt die 16-jährige Julia.