Bergisch Gladbach – Wer kennt diese Situation nicht: Man steht vor der Klasse und muss ein Referat halten – und das ausgerechnet über ein staubtrockenes Thema. So langsam begreift man, wie sich sonst die Lehrer fühlen: Vor einem sitzen unmotivierte Schüler, die sich nicht einmal die Mühe machen, zu verbergen, dass sie nicht zu hören. Gelangweilt gucken die einen aus dem Fenster, die anderen schreiben SMS und wieder andere starren wie hypnotisiert auf die Uhr. Man selbst aber steht da und kämpft mit dem Referat um eine Note, die man am Ende aber doch wieder nicht bekommt. Und dass, obwohl man doch so viel Arbeit in das Referat gesteckt hat. Oder etwa nicht?

Genau darin sieht Nicolas Gunkel das Problem. Der 20-Jährige aus Refrath hat letztes Jahr sein Abitur am Albertus-Magnus-Gymnasium in Bergisch Gladbach gemacht. Nach neun Jahren Schule und mehr als 40 Referaten hat er jetzt seinen eigenen Ratgeber „Besser Referate, Vorträge & Präsentationen halten. Aus einer Schülerperspektive“ veröffentlicht. Nicolas glaubt, dass sich viele Jugendliche nicht intensiv genug in das Thema einarbeiten und deshalb nur distanziert darüber berichten und nur oberflächliches Wissen vermitteln können. Das sei der Grund, warum man den Inhalt sofort nach dem Vortrag auch wieder vergessen habe.

Mit seinem „Büchlein“, wie Nicolas sein Werk aufgrund der überschaubaren Seitenzahl nennt, möchte er seine Tipps an Jugendliche weitergeben, denn auch er hat in seiner Schulzeit die Erfahrung gemacht, dass es ungeschriebene Regeln gibt, die man anwenden sollte, um nicht in Ungnade zu fallen.

Schon im Vorwort macht sich sein ironischer Schreibstil bemerkbar, welcher beim Lesen immer wieder für Schmunzeln sorgt. Nicolas selbst sagt, er schreibe „nah am Puls des Schülers“. Das heißt nicht, dass er – wie Schüler das gerne tun – sich selbst lobend erwähnt und seine schlecht bewerteten Referate den ungerechten Lehrern in die Schuhe schiebt. Er bleibt seiner Ironie treu und nimmt auch gerne mal die Schüler und ihre „Leidenschaft“, sich freiwillig für Referate zu melden, aufs Korn. Als frisch gebackener Abiturient habe ich mich an einigen Stellen wieder erkannt. Denn wer fühlt sich nicht ertappt bei der Aussage, man habe bei seinen Vorträgen zwar immer die beste multimediale Unterstützung, aber nicht immer die beste Ahnung vom Thema.

Um das zu ändern, sei viel Kreativität seitens der Schüler gefordert. Wer außergewöhnliche Vorträge hält, dem wird zugehört. Einige Anregungen liefert der 20-Jährige in seinem Ratgeber. Dennoch reicht Kreativsein allein nicht aus, um ein Thema zu vermitteln: Nicolas ist es wichtig, dass jeder Vortragende den Sprung von „dem Thema“ zu „seinem Thema“ schaffen muss. Denn nur wer anstelle von Fakten Geschichten erzählt, beweist, dass er sich intensiv und gründlich eingearbeitet hat. Das kleine Büchlein bietet jedoch nicht nur Tipps, wie man ein gutes Referat hält, sondern auch, wie man mit Nervosität umgehen kann. Diesem Thema widmet sich Gunkel lange und ausführlich, schließlich kann Nervosität auch ein perfekt ausgearbeitetes Referat vernichten. Wichtiger als Tipps gegen Nervosität und Tricks für ein perfektes Referat ist dem jungen Autor allerdings, dass sich jeder Vortragende auch wirklich selbst vertraut.

Kurz, knapp und irgendwie erfrischend kommt Nicolas Gunkel mit seinem Ratgeber daher. Auf den knapp 40 Seiten finden sich keine staubtrockenen Theorien alter Professoren, die ihre lebenslange Erfahrung weitergeben wollen. Mit viel Witz erzählt er seine Geschichte: wie er seine Referate durchlebt und sie außergewöhnlich gemacht hat, wie seine Freunde ihre Nervosität in den Griff bekommen haben und wie er selbst aus Fehlern anderer lernte. Durch seine Geschichte hindurch finden sich viele Tipps zwischen den Zeilen.

Für alle unsicheren Referat-Halter, aber auch für diejenigen, die sich weiter entwickeln wollen, ist dieses kleine Büchlein genau das Richtige! Sollte Ihr Interesse geweckt worden sein, schicken Sie einfach die Bestellmenge (8,95 € pro Exemplar zzgl. 1,45€ Versand) und Ihre Rechnungsadresse an besserpraesentieren@gmx.de.