„Viel Aufklärungsarbeit“So ist die Lage in den Corona-Testzentren in Rhein-Berg

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Weniger Menschen in Rhein-Berg lassen sich in den Testzentren auf Corona testen.

Rhein-Berg – Inzwischen habe sich alles eingespielt, sagt Maren Ostrowski. Sie ist Teamleiterin des Testzentrums am Mediterana an der Saaler Mühle, das das Kölner Unternehmen „N Health Point“ betreibt. „In den ersten beiden Wochen war es aber schon etwas wuselig“, gibt sie zu. Seit Ende Juni gilt die neue Corona-Testverordnung nach der Bürgertests nicht mehr grundsätzlich kostenlos sind. Seitdem hat sich die Lage in den Testzentren in Rhein-Berg sehr verändert.

Kostenlose Corona-Schnelltest bekommen noch Menschen, die beispielsweise jemanden in Pflegeheimen oder Krankenhäusern besuchen. Wer aber für den Besuch einer Veranstaltung ein negatives Corona-Testergebnis braucht, muss inzwischen drei Euro zahlen.

Rhein-Berg: Zentren verzeichnen weniger Tests

Seitdem lassen sich deutlich weniger Menschen auf das Coronavirus testen. Das berichten zumindest Ostrowski und Diana Oßenbach. Oßenbach leitet die zwei DRK-Testzentren an der Hauptstraße in Bergisch Gladbach und an der Wipperfürther Straße in Kürten-Dürscheid.

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Das Corona-Testzentrum in Kürten-Dürscheid.

Rund 65 Prozent weniger Testungen verzeichnet sie an ihren beiden Stellen, Ostrowskis Zahlen sind ähnlich. In Hochzeiten seien rund 350 Menschen am Tag am Mediterana getestet worden, jetzt zwischen 100 und 130. Einige Teststationen hat N Health Point auch schon geschlossen.

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Die aktuelle Testverordnung bedeutet weiteren Dokumentationsaufwand.

Auch das Personal hat Maren Ostrowski reduzieren müssen. Arbeiteten zwischenzeitlich drei bis fünf Einsatzkräfte pro Schicht in der Station, seien es jetzt noch zwei. Das DRK musste laut Oßenbach noch nicht reduzieren, nach wie vor arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten insgesamt neun Kräfte, darunter auch solche in Teilzeit, an beiden Stellen. Allerdings ist in Gladbach nur noch bis mittags geöffnet, weil immer weniger Leute kommen.

DRK-Rhein-Berg verzichtet auf Eigenanteil

Das DRK verzichtet dabei sogar auf die drei Euro, den sogenannten Eigenanteil. Wer also einen negativen Testnachweis für eine Veranstaltung braucht, muss beim DRK nichts bezahlen. Wer einen Selbsttest zur eigenen Vorsicht machen möchte, zahlt sechs Euro. „Wir finden es wichtig, dass sich die Leute weiterhin regelmäßig testen“, erklärt Diana Oßenbach. Auf etwa fünf bis zehn Prozent beziffert sie den Anteil an Selbstzahlern an den DRK-Teststationen.

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Im DRK-Testzentrum entfällt der Eigenanteil.

Anfangs seien die Leute verunsichert gewesen, berichtet Oßenbach. Nicht allen sei klar gewesen, ob sie nun für einen Schnelltest zahlen müssen oder nicht. Das bestätigt auch Ostrowski. „Es war viel Aufklärungsarbeit nötig.“ Und noch immer komme es zu Diskussionen mit Menschen, die nicht einsähen, für ihren Schnelltest zu bezahlen. „Das ist manchmal anstrengend“, sagt Ostrowski.

Anteil der positiven Corona-Tests in Rhein-Berg unverändert

Ihren Erfahrungen nach ist die Zahl der Testungen zwar gesunken, der Anteil der positiven Ergebnisse, etwa 20 Prozent, aber gleich geblieben. Möglicherweise könnten sich mit dem Schulbeginn wieder mehr Menschen testen lassen, mutmaßt Ostrowski. „Das hängt natürlich auch von den Vorgaben ab“, sagt Diana Oßenbach.

Rund 90 Teststellen sind derzeit beim Rheinisch-Bergischen Kreis gelistet. „Die Liste wird regelmäßig aktualisiert“, teilt die Kreisverwaltung mit.

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