„3G+“-RegelnSo bereiten sich Karnevalisten in Bergisch Gladbach auf die Session vor

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Statt wie in der vorigen Session rein virtuell wollen die Karnevalisten nun – mit „3G+“-Regel – wieder Säle füllen.

Bergisch Gladbach – Dieser Tage in einem Gladbacher Gewerbegebiet: Zwischen Hallen und Fahrzeugen buntes Licht aus einem Gebäude. Hinter Mehrfachverglasung: Einzelne Karnevalisten im Aufwärmmodus. Probend. Singend. Bislang unbekanntes Liedgut – und lange nicht mehr gekannte Zuversicht.

„Nicht nur bei uns laufen die Planungen auf Hochtouren“, sagt der Vorsitzende der Großen Gladbacher KG, Frank Haag, und präsentiert gemeinsam mit der Stadt, der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums sowie dem Festkomitee Bensberger Karneval eine Reihe von Sicherheitsvorbereitungen. Damit soll der Karneval nach der Corona-Session 2020/21 in der kommenden fünften Jahreszeit tatsächlich aus den Studios und virtuellen Angeboten fürs Wohnzimmer in die Säle zurückkehren.

Mit „3G+“-Regel noch mehr Schutz vor Infektionen

„Den zuständigen Behörden in der Stadt ist das Brauchtum eine Herzensangelegenheit und aktuell kann es nur eine vielversprechende Aussicht geben, die Veranstaltungen im Stadtgebiet von Bergisch Gladbach so sicher wie möglich für alle Beteiligten auszurichten“, so Stadtsprecherin Marion Linnenbrink.

Die Große Gladbacher hat sich daher wie andere Gesellschaften entscheiden, jegliche Innen-Veranstaltungen nur noch für Geimpfte, Genesene oder Personen mit einem negativen PCR-Test zuzulassen. Diese „3G+“-Regel soll mehr Sicherheit vor Infektionen bieten als die „3G“-Regel, bei der auch zertifizierte Schnelltests als Nachweis akzeptiert werden.

Karnevalisten rufen zum Impfen auf

„Wir sehen darin die einzige Möglichkeit, unsere Veranstaltungen so wie früher durchzuführen und insbesondere der Mehrzahl der Menschen, die ein Impfangebot solidarisch angenommen haben, die Teilnahme zu ermöglichen“, sagt Alexander Pfister, Präsident der Großen Gladbacher Karnevalsgesellschaft.

In der vergangenen Saison hatte er sich bei der Großen Radioshow seiner Gesellschaft am Karnevalssonntag noch lediglich via Radio und Videochat ans jecke Volk gewendet. In der nächsten Session will er wieder auf der Bühne direkt vor Publikum stehen. „Wir appellieren an alle Närrinnen und Narren, es der Mehrheit der Menschen in Bergisch Gladbach gleich zu tun“, so Pfister.

Dabei setzen die Karnevalisten auch darauf, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen. Auf Initiative der Großen Gladbacher wurde das mobile Impfteam der Gladbacher Feuerwehr gemeinsam vom Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Bergisch Gladbach beauftragt, zwei Impftermine für die Mitglieder der Bergisch Gladbacher Karnevalsvereine und alle weiter interessierten Bürgerinnen und Bürger zu organisieren.

Konzept für Straßenkarneval wird abgestimmt

„Das designierte Dreigestirn hat volle Säle verdient, wenn es ab dem Abend seiner Vorstellung am 6. November in die Session startet und nach der Proklamation am 27. Januar 2022 in den Sitzungskarneval einsteigt“, sagt Bergisch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein. Und Prinzenführer Frank Mehren bestätigt auf Nachfrage: „Frank Haag, Andreas Rossa und Melanie Pfister stehen in den Startlöchern und bereiten sich ganz normal auf die Session vor.“

„Wir wollen als Stadtgesellschaft alles dafür tun, dass die größtmögliche Normalität zurückkehrt“, versichert Bürgermeister Stein. „Das geht nur über das Impfen!“

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Martin Gerstlauer von der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums und Frank Reiländer vom Festkomitee Bensberger Karneval denken dabei nicht allein an den Sitzungskarneval: „Nach zwei ausgefallenen Karnevalsumzügen in Folge (der erste wegen Sturm, der zweite wegen Corona, d. Red.) in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte wollen wir alles dafür tun, dass der Straßenkarneval in Bergisch Gladbach von Weiberfastnacht bis Rosenmontag zu seinem Höhepunkt mit den beiden größten Umzügen am Karnevalssamstag und Karnevalssonntag wieder durch die Straßen der Kreisstadt ziehen kann.“

Ein entsprechendes Konzept für Teilnehmer und Zuschauer werde mit den zuständigen Behörden abgestimmt, so die Brauchtumsvertreter. „Wir sind fest davon überzeugt, dass dies nur so die ersehnte Normalität zurückbringt“, so Gerstlauer.

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