„Trans Normal“Theas Theater in Gladbach öffnet nach Corona-Pause wieder

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Szene aus der Aufführung des Theaterstücks „Trans Normal“ im Theas Theater.

Szene aus der Aufführung des Theaterstücks „Trans Normal“ im Theas Theater.

Bergisch Gladbach – Lange genug hat es ja gedauert. Doch jetzt spielt das Junge Ensemble im Theas Theater wieder vor Publikum. Gleich die erste Produktion hat es in sich: Es geht um Transgender. Das ist, wie die jugendlichen Darsteller erklären, ein Thema, das die junge Generation umtreibt. In Schlaglichtern beleuchten sie die verschiedensten Facetten in Texten, die in gemeinsamer Arbeit entstanden sind. „Trans Normal“ haben sie ihre Produktion genannt.

Einige von ihnen haben schon einmal Kontakt gehabt zu einer Person, die transgender ist, oder sind mit jemandem befreundet. Aber für viele war das Thema Neuland. Insgesamt 17 Szenen greifen die Gedanken und Gefühle der Jugendlichen direkt oder indirekt auf, einige wurden im Vorfeld präsentiert. Vom Embryo bis zum Outing ist es ein langer Weg, auf dem die Frage nach dem Geschlecht immer wieder im Raum steht.

Premiere vor Publikum am 4. September

Und das ist nicht so einfach zu bestimmen, auch wenn wir schon im Babyladen lernen: „Es gibt nur zwei Sorten Menschen, blau oder rosa, Junge oder Mädchen.“ Dass dem nicht so ist, darüber sind sich die Darsteller einig. „Wir alles tragen etwas Weibliches und etwas Männliches in uns“, heißt es in einer zweiten Szene, nachdem die Zuschauer über die biologische Genese des Geschlechts bereits im Mutterleib aufgeklärt worden sind.

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Im Heranwachsen geht es um Selbstfindung, um das Fremdsein oder Zuhausefühlen im eigenen Körper – unabhängig von Geschlechterrollen, denn die Pubertät ist ein eigendynamischer Prozess. Was die emotionalen Erfahrungen eines jungen Menschen betrifft, der sich im falschen Körper gefangen fühlt, darüber kann von unbetroffener Seite nur spekuliert werden, aber eins wird klar: Es muss äußerst schmerzhaft sein.

Regisseurin Kristin Trosits hat die Szenen klar und einfach strukturiert und Susanne Kehrein entwarf für das Ensemble eine Choreografie, die die einheitlich weiß gekleideten Mädchen und Jungen gut bewältigen können und sie nicht allzu sehr von den komplexen Texten ablenkt. Man darf gespannt sein auf die fertige Inszenierung, die am Samstag, 4. September, um 20 Uhr Premiere haben wird.

Weitere Vorstellungen am 10./11. sowie 17./18. September jeweils 20 Uhr, Sonntag, 12. September, 18 Uhr. Das Theas Theater bietet Schulvorstellungen mit Publikumsgespräch an, die unter (0 22 02) 92 76 45 00 gebucht werden können. Auch Begleitworkshops zum Thema „Transgender“ sind möglich. In den Schauspielkursen sind noch Plätze frei.

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