„Unsere neue Lebensversicherung“Gladbacher Feuerwehr entwickelt neue Schutzkleidung

Lesezeit 2 Minuten
CAA_9996

Jetzt ist ist die neue Schutzkleidung fertig und wird in den kommenden Wochen den Einsatz der Bergisch Gladbacher Feuerwehrleute verändern.

  • Die neue Einsatzkleidung ist sandbeige statt schwarz, wie die alte seit mehr als 20 Jahren genutzte Nomex-Schutzkleidung.
  • Durch einen speziellen Stoff ist die Schutzkleidung deutlich hitzebeständiger als zuvor.
  • Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Bergisch Gladbach – Zwei Jahre lang haben Gladbacher Feuerwehrleute sie getestet, mit dem Hersteller weiterentwickelt und unter Extrembedingungen wie in den Flammen der Brandübungsanlage der Feuerwehr auf dem Zanders-Gelände ausprobiert. Jetzt ist ist die neue Schutzkleidung fertig und wird in den kommenden Wochen den Einsatz der Bergisch Gladbacher Feuerwehrleute verändern.

In Zahlen

650 000

Euro investiert die Stadt Bergisch Gladbach in die neue Schutzkleidung ihrer Feuerwehrleute.

150

hauptamtliche Kräfte hat die Bergisch Gladbacher Feuerwehr, die eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften ist. Die hauptamtlichen Kräfte übernehmen neben den Feuerwehraufgaben auch den Rettungsdienst.

220

ehrenamtliche Kräfte hat die Feuerwehr Bergisch Gladbach. Bis nach den Sommerferien sollen alle Einsatzkräfte mit der neuen Schutzkleidung ausgerüstet sein.

Durch einen verbesserten Oberstoff und ein neues Membransystem (siehe Details rechts) ist die Schutzkleidung deutlich hitzebeständiger und bricht nach dem ersten direkten Kontakt mit Flammen nicht wie die Vorgängerschutzkleidung auf. „Das ist vor allem beim Rückzug bei einem Innenangriff bei einem Brand wichtig“, sagt Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders. „Die Schutzkleidung ist unsere Lebensversicherung.“

Auffälligste sichtbare Veränderung

Die neue Einsatzkleidung ist sandbeige statt schwarz, wie die alte seit mehr als 20 Jahren genutzte Nomex-Schutzkleidung. In Kombination mit aufgeklebten Reflexionsstreifen seien die Feuerwehrleute damit auch bei Einsätzen in der Dunkelheit viel besser zu sehen, sagt Timo Stein. Der Leiter der Kleiderkammer der Feuerwehr hat das Projekt der Auswahl und Weiterentwicklung neuer Einsatzkleidung in den vergangenen zwei Jahren geleitet, mit Feuerwehrkameraden in Trageversuchen getestet und die Entwicklung der neuen Schutzkleidung des Herstellers S-Gard von Seiten der Gladbacher Feuerwehr koordiniert.

Die Vorgängermodelle

Seit Ende der 90er-Jahre hatte die Feuerwehr Bergisch Gladbach sogenannte Nomex-Schutzkleidung. Dazu gehörten neben den Hosen, deutlich längere Schutzmäntel. Diese schränkten Bewegungen stärker ein als die jetzt angeschafften Jacken der neuen Generation. Außerdem war die dunkle Schutzkleidung vor allem nachts schlechter zu sehen.

Das so entwickelte Modell wolle der Hersteller künftig als eins seiner Standardmodelle anbieten, weiß Timo Stein. „Da kann man schon stolz sein, dass unsere Mitarbeiter in der Lage sind, so etwas mit zu entwickeln“, sagt Leiter der Bergisch Gladbacher Feuerwehr, Jörg Köhler.

Das Ergebnis

„Der bestmögliche Schutz, den man zurzeit in Deutschland am Markt bekommen kann“, sagt Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders. Eine andere Feuerwehr im Kreisgebiet folge bereits dem Gladbacher Vorreiter-Projekt und schaffe dieselbe neue Schutzkleidung an.

Gladbachs Feuerwehrchef Jörg Köhler freut sich über die große Unterstützung durch Stadtverwaltung und Politik der Kreisstadt: „Solch ein Einsatz für die Feuerwehr ist nicht selbstverständlich. Das wissen wir sehr zu schätzen.“

KStA abonnieren