Abwasserkonzept187 Millionen Euro-Projekt in Bergisch Gladbach steckt fest

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Das Klärwerk Benningsfeld in Bergisch Gladbach.

Bergisch Gladbach – Bergisch Gladbach steht vor der Jahrhundertaufgabe, das Zanders-Gelände zu überplanen und neu zu bebauen. Aber es gibt noch eine Aufgabe der Stadt, die, gemessen an den Kosten, an das Zanders-Projekt heranreicht: Das Abwasserbeseitigungskonzept. Schon beim Namen möchte man wegschauen. Geht aber nicht, denn stolze 187 Millionen Euro sollen investiert werden. Und dieses Projekt steckt fest.

Im Infrastrukturausschuss der Stadt musste der Leiter des Abwasserwerkes Martin Wagner erklären, warum bis jetzt nicht ein einziges der 73 gemeldeten Projekte abgeschlossen sei. Wohlgemerkt: Das Konzept stammt aus dem Jahr 2013. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg Krell hatte den Finger in die Wunde gelegt, als er das Tempo der Umsetzung des Abfallwirtschaftkonzeptes hinterfragte.

Unzufrieden mit externem Büro

Und Wagner bekannte denn auch: „Wir sind nicht zufrieden, wir können nicht zufrieden sein.“ Er berichtete von vielen kleinen Schwierigkeiten und von einer großen. Die Zusammenarbeit mit dem externen Dienstleister, der einen Großteil der Projekte betreuen soll, klappt nicht. Wagner: „Wir sind unzufrieden und es werden aktuell Gespräche, auch im Beisein von Juristen, geführt.“

Als 2013 das Konzept beschlossen wurde, stand die Stadt vor der Wahl, eigenes Personal neu einzustellen oder eben die Aufgaben an ein externes Ingenieurbüro abzugeben. Das Ergebnis ist bekannt. Ein Dresdner Büro sollte die Gladbacher Projekte steuern.

Schneckentempo wird Folgen haben

Der Stillstand oder das langsame Tempo bei der Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes wird nicht ohne Folgen bleiben. Jährlich muss die Stadt der Bezirksregierung über den Stand der Arbeiten berichten. Bis 2027 soll das Konzept umgesetzt werden. Im Augenblick undenkbar, wie dieser Zeitplan gehalten werden kann.

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Immer wieder hatte die Bezirksregierung in der Vergangenheit darauf hingewiesen, was die Folgen einer Nicht-Umsetzung sind. Es würde dann keine einzige Baumaßnahme genehmigt werden können, bei der zusätzliche Einleitungen in das Abwassersystem erfolgen. Auf deutsch: Es könnten überhaupt keine Baugenehmigungen ausgesprochen werden. Dieses Damoklesschwert hängt nun wieder über der Stadt.

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