Bergisch Gladbach – Natürlich war es eine Veranstaltung der Gladbacher Grünen, die sich teils selbst interviewten. Aber das Thema Fluglärm ist für die Zeit nach der Kommunalwahl gesetzt in der Kreisstadt. Im neu angelegten „Stadtgarten“ an der Vinzenz-Pallotti-Straße donnerten so einige Maschinen auf ihrem Weg zum Flughafen Köln/Bonn über die Köpfe der Teilnehmer hinweg. Eine Anwohnern vom Sattlerweg in Bensberg berichtete, dass nachts ab halb vier Flugzeuge im 20-Sekunden-Takt über die Wohnung flögen. „Eine Katastrophe“, sagte die Bensbergerin.

Dass sich auch in Bergisch Gladbach verstärkt Widerstand gegen den Nachtflug formiert, berichtete Heribert Saltzmann. Der Gladbacher ist engagiert in der Initiative „Bürger gegen den Nachtflug“, die alle Bürgermeisterkandidaten der Region um eine Stellungnahme zum Nachtflug gebeten hatte. Zusammengefasst unter dem schlaglichtartigen Titel „Köln-Bonn 2030“ (wir berichteten) hoffen die Akteure auf eine große Solidaritätswelle der umliegenden Kommunen. Möglicherweise werde schon im nächsten Jahr die aktuell bis 2030 geltende Nachtfluggenehmigung für Köln/Bonn verlängert, berichtete der Sprecher.

Engagement der Lärmschutzgemeinschaft

Die Interessen der Bürger müssten aber unbedingt zuvor angehört werden. Dieter Stephan und Bernhard Meiners, Mitstreiter der Initiative und im Bürgerverein Fluglärmschutz Rösrath aktiv, informierten über die Situation in der Sülztalstadt. Mit dem Engagement der Lärmschutzgemeinschaft in der Initiative „Köln-Bonn 2030“ sei ein wichtiger Schritt getan. Gewünscht werde ein Schulterschluss aller Anrainerkommunen. „Der Fluglärm ist ein schwieriges Thema. Aber wir können uns nicht wegducken“, meinte Bürgermeisterkandidat Frank Stein (SPD/Grüne/FDP).

Beschränkungen fallen weg

Er empfahl „pragmatisches Handeln“, auch wenn das Herz etwas andere wolle. Nur auf diese Weise seien Verbesserungen der Situation zu erreichen. Horst Becker, der grüne Landtagsabgeordnete aus Lohmar/Rhein-Sieg, gab den Gladbacher Grünen um den Co-Spitzenkandidaten für den Rat, Maik Außendorf, mit auf den Weg, eine Vereinbarung mit dem Flughafen anzustreben. Ohne Vereinbarung fielen auch jetzt geltende Nachtbeschränkungen für laute Maschinen weg.