Rettung in SichtIm September soll Zanders einen langfristigen Mietvertrag erhalten

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Die Papierfabrik Zanders hofft auf einen langfristigen Vertrag mit der Stadt.

Die Papierfabrik Zanders hofft auf einen langfristigen Vertrag mit der Stadt.

  • Die Papierfabrik Zanders hatte wieder nur einen kurzfristigen Mietvertrag mit der Stadt abgeschlossen.
  • Die schlechte Nachricht: Dieser läuft zum 1. September aus.
  • Die gute Nachricht: Es sieht es so aus, dass es der letzte kurzfristige Mietvertrag sein wird.

Bergisch Gladbach – Immerhin seit Dezember 2018 arbeitet die Papierfabrik mit den kurzen Pachtverträge – meist ist die Laufzeit drei Monate. Seitdem ist die Rollenverteilung klar. Die Stadt will, wenn irgend möglich, Garantien für ein Fortbestehen der Fabrik. Bürgermeister Lutz Urbach argumentiert: „Es ist eine Immobilie der Stadt und es ist unsere Pflicht, den Mieter auf seine Bonität zu überprüfen.“ Auf der anderen Seite ist das Unternehmen, das mit einem langfristigen Mietvertrag auch wieder bei Banken kreditwürdig ist und in die Zukunft investieren kann. Je eher ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen wird, desto besser.

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Insolvenzverwalter Marc d’Avoine ist es, der den kurzfristigen Mietverträgen immer wieder zugestimmt hat. Über ihn läuft auch der Zahlungsverkehr zwischen Stadt und Papierfabrik. Das hat juristische Gründe, denn so sind die an die Stadt gezahlten Mieten sicher. Würde Zanders direkt an die Stadt überweisen, könnten bei einer möglichen zweiten Insolvenz diese Mietzahlungen zurückgefordert und in die Insolvenzmasse fließen. Der Gesetzgeber will verhindern, dass Gelder aus einem von der Insolvenz bedrohten Unternehmen abgezogen werden.

Prüfung in Corona-Zeiten

D’Avoine ist über die wiederholten Provisorien alles andere als begeistert. „Wenn es nach mir ginge, hätten sich die Parteien schon lange geeinigt.“ Aber nach ihm geht es nicht. In den vergangenen Monaten war es immer die Stadt, die Zanders den Vorwurf machte, seit langem angeforderte Zahlen und Belege nicht zu liefern. Ein Vorwurf, dem Zanders widersprach. Viele Belege und Zahlen seien gar nicht, oder nur sehr schwer und zeitaufwendig zu erstellen. In Corona-Zeiten erst recht.

Bereits vor den Sommerferien informierte Urbach in nicht-öffentlichen Sitzungen die Politik, dass im September ein unterschriftsreifer Vertrag vorliegen würde, beziehungsweise die Bedenken gegen einen solchen Vertrag ausgeräumt seien.

Diese Signale sind auch in der Papierfabrik angekommen, wo nun auch gehofft wird, dass September tatsächlich Schluss mit der Hängepartie beim Mietvertrag ist und langfristig geplant werden kann. Und auch d’Avoine ist optimistisch: „Auch ich glaube, dass die Parteien im September zu einer Einigung kommen.“

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