Stadtteilhaus im Hermann-Löns-ViertelKatholische Jugendagentur wird Gebäude betreiben

Lesezeit 3 Minuten
Auf dieser grünen Wiese im Hermann-Löns-Viertel soll das Stadtteilhaus entstehen. Eigentümer wird die Stadt sein, Bau- und Betriebsträger die Katholische Jugendagentur.

Auf dieser grünen Wiese im Hermann-Löns-Viertel soll das Stadtteilhaus entstehen. Eigentümer wird die Stadt sein, Bau- und Betriebsträger die Katholische Jugendagentur.

Bergisch Gladbach – In den Sitzungen des Gladbacher Jugendhilfeausschusses müssen deren Mitglieder oft genug bedauernd zur Kenntnis nehmen, dass eigentlich wichtige und und notwendige Projekte aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden können. Als der Geschäftsführer der Katholischen Jugendagentur, Thomas Droege, seinen Vortrag hielt, war alles ganz anders. Der Mann kündigte ein 3,3 Millionen teuren Neubau an.

Es geht um das Stadtteilhaus mit integrierter dreigruppiger Kindertagesstätte im Hermann-Löns-Viertel. Angesichts der engen, mehrgeschossigen Bebauung dort sei es laut Verwaltung die Aufgabe des Architekten, ein Gebäude zu planen, das sich nicht versteckt und als „positiv, prägendes Element“ wirkt. Es soll eine zentrale Anlaufstelle für die Bewohner im Viertel werden. Droege: „Und deshalb soll die Architektur auch besonders einladend sein.“

Begrüntes Dach

Im Ausschuss wurden erste Skizzen präsentiert, aber für eine Veröffentlichung dieser Skizzen sei es noch zu früh, so Droege im Gespräch mit dieser Zeitung. Schließlich könne es noch Veränderungen geben. Aber die Eckpunkte stehen. So wird es einen offen gestalteten Eingangsbereich mit einem Atrium geben. Das Dach soll begrünt und teilweise begehbar sein. Die Gesamtfläche des Gebäudes soll exakt 1271 Quadratmeter betragen. Am höchsten Punkt wird das Gebäude rund elf Meter hoch sein. Es wird einen zwei- und einen dreigeschossigen Bau geben.

In dem Zweigeschossigen wird die Kindertagesstätte mit 671 Quadratmetern untergebracht werden. In dem Dreigeschossigen das eigentliche Stadtteilhaus, mit dem Veranstaltungsraum, den Büros, Besprechungszimmer und Lagerräumen.

Ursprünglich war geplant, auch das Stadtteilhaus zweigeschossig, mit der Option auf eine dritte Etage, zu bauen. Droege: „Wir haben uns dann aber entschieden, diese dritte Etage sofort zu bauen, denn wir haben ja den Bedarf für die Räume.“ Was natürlich Auswirkungen auf die Baukosten hat. Ursprünglich waren 2,7 Millionen Euro kalkuliert, jetzt sind es 3,3 Millionen Euro.

Stadtteilhaus wird „einmaliges Angebot“ bieten

In der Verwaltungsvorlage heißt es: „Ein Blick auf die voraussichtlichen Kosten macht deutlich, dass mit den im Haushalt bisher vorgesehen Mitteln der mit dem Gebäude verbundene Anspruch nicht realisiert werden kann.“

Kämmerer Frank Stein betonte in der Sitzung, dass es noch Gespräche gebe, aber grundsätzlich die Finanzierung zu stemmen sei. Zum Teil fließen Fördermittel des Bundes.Die Katholische Jugendagentur wird sich – anders als ursprünglich geplant – mit 350 000 Euro Eigenmitteln beteiligen.

Vertreter aller Parteien begrüßten das Projekt. Christian Buchen (CDU) sagte: „Es kommt derzeit nicht häufig vor, dass wir hier einen kompletten Neubau auf den Weg schicken und umso größer ist unsere Freude.“ Die Vertreter der anderen Fraktionen betonten die Bedeutung des Stadtteilhauses: „Dort wird ein einmaliges Angebot geschaffen.“ In dem Haus werden in Zukunft viele Veranstaltungen möglich sein.

Es wird stadtteilbezogene Angebote geben, dazu Büros von mehreren sozialen Einrichtungen wie das Jugend- und Familienbüro. Droege: „Wir können uns so viel vorstellen.“ Private Hochzeitsfeiern allerdings nicht. Ein Bauwagen wird demnächst auf dem Gelände stehen, der als Informationsstelle für Anwohner über den Stand des Neubaus dient.

KStA abonnieren