Sterne-RestaurantVendôme ist das zehntbeste Restaurant

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Joachim Wissler

Joachim Wissler

Bergisch Gladbach – Es ist nichts anderes als eine Sensation in der Feinschmeckerwelt. Erstmals hat es ein deutsches Restaurant in die Top 10 der besten der Welt geschafft: das „Vendôme“ im Grandhotel Schloss Bensberg mit Küchenchef Joachim Wissler. Das im Kavaliershäuschen des Schlosses untergebrachte Restaurant schaffte in diesem Jahr den Sprung von Platz 23 auf 10 in der Liste.

Das Ranking (hier gibt es die komplette Liste: „The Worlds 50 Best Restaurants“ ) wird seit 2002 auf Basis der Stimmen der „The Diners Club World's 50 Best Restaurants Academy“ erstellt. 900 führende Köpfe der Gastronomiebranche sitzen in dieser Jury, zur Verleihung in London kommen jährlich die einflussreichsten Köche der Welt.

„Ich habe erst vor Ort bei der Preisverleihung  davon erfahren“, so Joachim Wissler. „Rechnen kann man mit einer solchen Auszeichnung nicht. Die Abstimmung verläuft  diskret und anonym.“ In deutschen Ranglisten steht Wissler schon länger ganz vorne, nun ist ihm  auch international der Durchbruch in die absolute Spitze gelungen.

Die Liste führt insgesamt zwei deutsche Restaurants. Neben dem „Vendome“ noch das „Aqua“ in Wolfsburg auf Rang 30. „Ich habe schon in London mit den Kollegen gefeiert und selbstverständlich wird es auch noch eine kleine Feier mit meiner Mannschaft im Grandhotel Schloss Bensberg geben“, kündigt der  1963 auf der Schwäbischen Alb geborene Wissler an.  Seine Ausbildung machte er in der legendären „Traube Tonbach“ in Baiersbronn. Nach verschiedenen Stationen wechselte er 2000 zum „Vendôme“ nach Bensberg, erkochte sich bereits im ersten Jahr den ersten Stern, 2002 den zweiten und 2004 den dritten. Der Gault Millau zeichnet ihn mit der  deutschen Höchstnote 19,5 aus.

Besser hungrig anreisen

„Deutsche Zutaten und Traditionen treten in Wisslers Restaurant in den Vordergrund, oftmals in einer technisch hoch entwickelten, avantgardistischen Küche“: So beschreibt die Jury jetzt Wisslers Ansatz, den dieser selber  als „Neue Deutsche Schule“ bezeichnet. Kritiker bezeichnen seine Werke als Symphonien. „Menüs werden hier gerne geradezu episch, das größte Menü hat 25 Gänge – man sollte hungrig anreisen“, so die Jury. Das aktuelle 7-Gang-Menü kostet 160 Euro und beginnt mit „Mundschmeichler zur Einstimmung“, die große Entdeckungsreise mit 21 Kreationen liegt bei 230 Euro.

Die Frage stellt sich, ob das Restaurant nun auf Monate hin ausgebucht sein wird. „Die Wochenenden sind besonders begehrt. Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass Gäste unter der Woche mittags und abends zu uns kommen“, sagt Joachim Wissler.

Bergisch Gladbach war auch dank seines zweiten Sternekochs Nils Henkel im Schlosshotel Lerbach bereits seit Jahren Pilgerstädte für Gourmets. Nun wird der Andrang sicher noch  zunehmen.

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