IHK UmfrageViele Firmen im Bergischen rechnen mit Verschlechterungen

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Brexit Demonstrationen

Der Brexit – hier Demonstranten gegen den britischen EU-Austritt in London – ist nur eine Ursache für die getrübte Stimmung der Unternehmer. Stärker schlägt der Fachkräftemangel durch. 

Rhein-Berg – Die Prognosen sind wahr geworden, es läuft nicht mehr so gut. Nur noch knapp 47 Prozent der Unternehmen, die sich an der Winter-Umfrage der Industrie- und Handelskammer beteiligt haben, melden derzeit gute Geschäfte. Der Wert wirkt auf den ersten Blick nicht schlecht, liegt aber im Vergleich zur vorigen Abfrage acht Prozent niedriger. Allerdings ist auch die Zahl der Firmen, denen es schlecht geht, recht deutlich von knapp sechs auf zwei Prozent gesunken.

Auch der Blick auf die Zukunft fällt pessimistischer aus als noch im Herbst. Zwar glauben mit zehn Prozent knapp zwei Prozent mehr der Unternehmen, dass sich ihre Lage verbessert. Doch mit jetzt 22 Prozent ist die Quote der Pessimisten im Vergleich viel größer geworden: Voriges Mal erwarteten nur gut 14 Prozent der Befragten eine Verschlechterung ihrer Situation. 

Pläne für Belegschaften

Der größere Pessimismus zeigt sich auch in den Plänen für die Belegschaften. Nur noch 22 Prozent planen Einstellungen, knapp elf Prozent weniger als bei der vorigen IHK-Umfrage. Vor allem aber erwägen viel mehr Unternehmen einen Personalabbau: knapp 14 statt vier Prozent. Insgesamt aber seien die Werte noch nicht alarmierend, sagt Eva Babatz.

Für die Leiterin der IHK-Zweigstelle Leverkusen / Rhein-Berg sind die am Donnerstag vorgestellten Ergebnisse insgesamt „ein Beleg für die Stärke der Unternehmen in unserer Region“. Babatz betonte in Opladen allerdings, dass viele Firmen im Land des Export-Weltmeisters derzeit „vor allem von der gute Inlandsnachfrage“ profitierten. Brexit, Strafzölle und Handelskonflikte seien erhebliche Belastungsfaktoren.

Hausgemachte Probleme

Hausgemacht seien andere Probleme: Der Mangel an Fachkräften belaste; gleichzeitig würden steigende Arbeitskosten befürchtet. Auf der Negativliste erscheinen zudem höhere Energiekosten und mehr Bürokratie. Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist die Stimmung noch deutlich getrübter als in Leverkusen. Nur noch jedes vierte Unternehmen bewerte seine Lage als gut, sagte Babatz. Vorigen Herbst waren das immerhin noch knapp 28 Prozent. Schlecht gehe es mittlerweile rund 19 Prozent, was im Vergleich eine weitere Steigerung um zweieinhalb Prozent entspricht.

Die Erwartungen für das kommende Jahr indes hätten sich insgesamt verbessert: Nun gehen rund 15 Prozent der Firmen von besseren Geschäften aus; im Herbst lag der Anteil bei nicht mal sieben Prozent. Die Pessimisten sind allerdings immer noch deutlich in der Mehrheit: 32 Prozent erwarten eine Verschlechterung – das ist noch einmal ein Prozent mehr als zuletzt. Fast genau so viele Unternehmen planen auch Personalabbau: vier Prozent mehr als im Herbst. Allerdings ist auch der Anteil der Unternehmen, die einstellen wollen, ein bisschen gestiegen: um zwei auf nunmehr 14 Prozent.  

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