Junge StraftäterFrühe Hilfe statt späte Härte in Rhein-Berg

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Gemeinsam aktiv: (v.l.) Kriminalhauptkommissar Stefan Lurz (Ansprechpartner „Kurve kriegen“), Timo König (pädagogische Fachkraft), Lea Dörwaldt (pädagogische Fachkraft), KHK Peter Liening (Leiter des Kriminalkommissariats für Kriminalprävention und Opferschutz).

Gemeinsam aktiv: (v.l.) Kriminalhauptkommissar Stefan Lurz (Ansprechpartner „Kurve kriegen“), Timo König (pädagogische Fachkraft), Lea Dörwaldt (pädagogische Fachkraft), KHK Peter Liening (Leiter des Kriminalkommissariats für Kriminalprävention und Opferschutz).

Rhein-Berg – Manche Kinder und Jugendlichen haben schon früh Kontakt mit der Polizei – und das keineswegs zur Verkehrserziehung, sondern wegen diverser Straftaten. Um sie vor einem dauerhaften Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren, ihnen zu helfen „die Kurve zu kriegen“, ist unter diesem Titel jetzt auch in Rhein-Berg eine Initiative des NRW-Innenministeriums an den Start gegangen, in der pädagogische Fachkräfte und erfahrene Kriminalbeamte gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, die mindestens ein Gewaltdelikt oder drei Eigentumsdelikte begangen haben und deren Lebensumstände von zahlreichen Problemen belastet sind.

„Das Aufnahmealter für »Kurve kriegen« liegt bei acht bis 15 Jahren. Die Teilnahme endet spätestens mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres“, erläutert Polizeisprecherin Carina Höfelmanns.

Initiative „Kurve kriegen“

Die Teilnahme an der Initiative „Kurve kriegen“ ist kostenlos. Die Finanzierung erfolgt über das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Teilnahme ist zudem freiwillig und basiert auf einer Zustimmung der Erziehungsberechtigten und des Kindes/Jugendlichen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kurvekriegen.nrw.de.

oder bei Kriminalhauptkommissar Stefan Lurz, Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz, An der Gohrsmühle 25, Bergisch Gladbach, (0 22 02) 2 05-4 35, E-Mail: stefan.lurz@polizei.nrw.de

2011 ist die Initiative des Innenmisteriums NRW mit acht Pilotstandorten gestartet, aktuell sind es bereits 38 der 47 Kreispolizeibehörden, seit dem 1. Juli ist auch der Rheinisch-Bergische Kreis dabei. Der polizeiliche Ansprechpartner für den Rheinisch-Bergischen Kreis ist Kriminalhauptkommissar Stefan Lurz.

Kriminalbeamte bilden ein Team mit Pädagogen

Das Fachkräfteteam der Initiative wird komplettiert durch Pädagogen der Diakonie Michaelshoven, die unter anderem in Rösrath die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Stephansheide betreiben.

Ziel sei neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen der Ausbau eines Netzwerkes mit Jugendämtern, Schulen und weiteren Trägern, so Höfelmanns: „Erst durch eine enge Kooperation wird die Initiative »Kurve kriegen« zu einem Erfolg.“ Dabei gelte folgender Grundsatz: Frühe Hilfe statt späte Härte – einige Kinder und Jugendliche, die der Polizei schon früh durch die Begehung von Straftaten auffallen, könnten sich später zu Intensivtätern mit einem hohen Gewaltpotenzial entwickeln, erläutert die Polizeisprecherin: „Das primäre Ziel ist, genau solche Kinder und Jugendliche vor einem dauerhaften Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren.“

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Mit Blick auf die vielen Opfer und die enormen sozialen Folgekosten, die ein Intensivtäter verursache, müsse die Intervention frühestmöglich erfolgen – und zwar noch bevor die „kriminelle Karriere“ Fahrt aufnehme, so Höfelmanns.

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