Kaputtes Stellwerk in KölnDB gibt Update für Pendler aus Rhein-Berg

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Bahnhof Bergisch Gladbach 090922

Am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach wird sich mit dem Ausbau vieles verändern.

Rhein-Berg – Am Donnerstag, gegen 17 Uhr, stehen viele Leute am Bahnsteig in Bergisch Gladbach und warten auf die Ankunft der S 11. Die digitale Anzeige am Bahnsteig schreibt, die S11 wird nicht kommen. Ein Blick in die Deutsche-Bahn-App zeigt: Auch die nächste Stunde wird keine Bahn mehr fahren. Viele Leute am Bahnsteig versuchen, Alternativen zu finden, um an ihr Ziel zu kommen.

Der Bahnsteig leert sich und die Menschen verteilen sich auf die Bussteige, um nach Bensberg oder Refrath zu kommen, wo die Stadtbahn Richtung Weiden-West fährt. Bei umliegenden Gesprächen, die man aufschnappt, wird deutlich, dass sich Unmut ausbreitet. Im Bus 451 Richtung Refrath sitzen viele Leute, eine Frau, die nach Deutz muss, um ihren ICE nach Stuttgart zu bekommen, telefoniert: „Ich fahre jetzt nach Deutz, so wurde mir das am Auskunftshäuschen in Bergisch Gladbach empfohlen. Immer das gleiche mit der Bahn.“

Am Donnerstag fährt die Straßenbahn in Rhein-Berg nicht nach Plan

Angekommen in Refrath, bin ich erleichtert, denn in der App wurde angezeigt, dass die 1 in Richtung Weiden-West in vier Minuten kommen sollte - eigentlich. Am Bahnsteig angekommen, stirbt die Hoffnung schnell und ich muss feststellen, dass die Straßenbahn auch nicht nach Plan fährt. 30 Minuten Wartezeit sind auf der Anzeigetafel zu lesen, mit der Zeit füllt sich der Bahnsteig mit immer mehr Menschen, die ungeduldig auf das Eintreffen der Straßenbahn warten.

Als die Bahn endlich da ist, ist sie so voll, dass ich keinen Sitzplatz finde. An den nachfolgenden Haltestellen steigen immer mehr Menschen ein. Viele tragen eine Maske, einige nicht. Als die Durchsage darüber ertönt, dass die Maskenpflicht immer noch besteht, wendet sich eine Frau an ein junges Mädchen ohne Maske und fragt: „Wo ist ihre Maske?“

Nicht alles läuft glatt in Richtung Bergisch Gladbach

Auch am Freitagmorgen auf dem Weg in Richtung Bergisch Gladbach läuft nicht alles nach Plan. Am Kölner Hauptbahnhof um 9 Uhr ertönt die Durchsage, dass sich die Züge aufgrund eines Schadens auf unbestimmte Zeit verspäten. Viele der Züge werden auf das Gleis 11 umgeleitet, wo ich auf die Ankunft der S-Bahn nach Bergisch Gladbach warte. Dadurch verzögert sich auch meine Weiterfahrt.

Man kann die Massen beobachten, die nach der Durchsage das Gleis verlassen und hoch auf das Gleis 11 kommen. Nach zehn Minuten kommt die Bahn, zum Glück. Nach der Haltestelle Mühlheim ertönt eine Durchsage des Bahnfahrers, die Bahn fahre leider nur bis Köln-Dellbrück: „Wenn sie das Gleis nicht wechseln möchten, steigen Sie lieber in Holweide aus.“ Also steige ich aus, es regnet stark und die Leute stellen sich unter das Dach der Station, wieder 15 Minuten warten, bis die S 11 kommt, dieses Mal fährt sie bis nach Bergisch Gladbach.

DB rechnet noch mit Störungen bis mindestens Samstag

„Wir rechnen damit, dass es noch bis mindestens Samstag so weitergeht“, sagt eine DB-Sprecherin auf Anfrage der Redaktion. Vergangene Nacht hätten die Fachleute am beschädigten Stellwerk gearbeitet. Unter anderem hätten sie 40 Klemmleisten ausgetauscht.

„Aktuell laufen Prüfungen und Abnahmen. Das heißt, jede Weiche, jedes Signal und jedes Kabel wird überprüft. Das ist natürlich aufwendig“, so die Bahnsprecherin. Absehen, wie lange das dauere, könne sie nicht mit Gewissheit.

Rhein-Berg: S-Bahnen können fahren

Die S-Bahnen könnten derweil fahren, erklärt die Bahnsprecherin: „Die werden aus dem elektronischen Stellwerk in Köln gesteuert.“ Natürlich wisse die DB um die starken Einschränkungen sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr, die der Schaden mit sich bringe.

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Die Sprecherin empfiehlt Reisenden, sich vorab zu informieren. Entweder über die Internetseite der Bahn oder über die DB-Navigator-App. In Köln-Deutz habe die Bahn zusätzliches Personal zur Information abgestellt. Denn über den Bahnhof werde der Fernverkehr umgeleitet.

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