Förderantrag der fünf Clubs bewilligtMehr Geld für Kürtens Sportplatzvereine

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Den Kunstrasenplatz von Rot-Weiß Olpe gibt es seit 2013.

Den Kunstrasenplatz von Rot-Weiß Olpe gibt es seit 2013.

Kürten – Die fünf Kürtener Vereine, die über einen Sportplatz verfügen und ihn ehrenamtlich pflegen, sollen im Jahr 2020 mehr Geld bekommen. Bei einer Enthaltung (Jürgen Piltz, Freie Wähler) gab es dazu einen einstimmigen Beschluss des Kürtener Haupt- und Finanzausschusses. 46 400 statt 30 000 Euro (aus der Sportpauschale) sollen fließen, so hatten es die beteiligten Vereine in einem gemeinsamen Antrag an die Verwaltung angeregt. Versehen werden die dann zusätzlichen 16 400 Euro mit einem Sperrvermerk. Sie werden nur ausgezahlt, wenn die Vereine den Nachweis über die Ausgaben erbringen.

Die „Sportplatz-Vereine“ haben in der Gemeinde mehr als 2000 Mitglieder. Grundsätzlich waren sich die Politiker einig, dass Thema tiefergehend im Fachausschuss zu beraten. Dann soll es auch darum gehen, wie die übrigen Sportvereine unterstützt werden könnten. Ebenfalls soll ein Auge auf die kultur- und musiktreibenden Vereine gerichtet werden. Sie dürften nicht vernachlässigt werden, betonte CDU-Politiker Ulrich Fuchs. Etwa 60 000 Euro erhält die Gemeinde als Sportpauschale vom Land. Bislang ging die Hälfte an die Sportplatzvereine, der Rest wird nach einem festem Vergabeschlüssel für zweckgebundene Rücklagen und Projektanträge der Sportvereine genutzt.

Bisher nur Bruchteil der Unterhaltungskosten gedeckt

„Der finanzielle Aufwand hat für uns enorm zugenommen“, klagte Dirk Rappenhöner, Vorsitzender von Union Blau-Weiß Biesfeld, sein Leid. Rappenhöner war als Gast zur Ausschusssitzung gekommen und erhielt nach Zustimmung der Politiker das Wort. Die schwierige Finanzsituation bei der Platzpflege betreffe auch den SV Bechen, DJK Montania Kürten, DJK Dürscheid und den SSV Rot-Weiß Olpe.

Die bisherige Zuschusshöhe der Gemeinde decke „nur einen Bruchteil der Unterhaltungskosten“, sagte der Vorsitzende von Union Blau-Weiß. Marc Beer, CDU-Ratspolitiker und als zweiter Vorsitzender des SV Bechen mit der Materie vertraut, berichtete von den Finanzengpässen in seinem Club. „Die Vereine leben von der Hand in den Mund“, erklärte er. Mit den Mitteln, die die Gemeinde ausschütte, ließen sich die Sportplätze nicht unterhalten.

Sportvereine in schwieriger Lage

Und den Mitgliedsbeitrag immer weiter zu erhöhen, sei kein gangbarer Weg. Thorsten Klütsch, Vorstand bei dem Biesfelder Sportverein, wies auf die Rücklagen hin, die für die Erneuerung der Kunstrasenplätze zu bilden seien. Die Lage der Sportvereine sei deshalb sehr schwierig. In den nächsten Jahren stehe die Erneuerung der Kunstrasenplätze an. Sein Verein habe dafür eine Summe aufzubringen, die weit über 100 000 Euro liege.

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Auch Jürgen Schmitt, SPD-Fraktionsvorsitzender und Vorstandsmitglied bei der DJK Dürscheid, bat eindringlich um Hilfe und um Annahme des gemeinsamen Antrags. Verwendungsnachweise für die gestiegenen Kosten aufzubringen, sei keine Schwierigkeit. Zur Beratung hatten sich Beer und Schmitt wegen ihrer Vereinsaktivitäten als befangen erklärt und sich in den Zuschauerraum gesetzt.

Kritik von den Freien Wählern

Kritische Töne fanden die Vertreter der Freien Wähler für den Antrag. Man habe die bestehende Regelung erst vor zwei Jahren festgelegt, daran müsse man sich halten, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Werner Conrad. „Wir könne hier nicht den Prinz Karneval machen“, meinte er und zielte damit auf Marc Beer, der in Bechen Karnevalsprinz werden soll. Er habe nichts gegen die Sportvereine, aber er könne höchstens einem Inflationsausgleich zustimmen.

Anders sah es Hinrich Schipper von der SPD. Es gebe keinen Anlass, sich angesichts von Extraausgaben wie ein Hase vor der Schlange zu fürchten, meinte er. Bürgermeister Willi Heider (parteilos) hatte der Politik empfohlen, die Entscheidung in den Fachausschuss zu geben. Es sei aus seiner Sicht schwierig, Haushaltsmittel „adhoc umzuswitchen“. Dem Diskussionswunsch des Bürgermeisters folgten die Politiker. Im Zukunftsausschuss der Gemeinde wird es in nächster Zeit eine Grundsatzdiskussion zur Verteilung der Sportfördergelder geben.

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