Kilogebühr für Müll sinktKürten erhält keinen Container für die Windeln

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Haushalte mit Windelmüll sollen jetzt mit geringeren Kilopreisen beim Restmüll entlastet werden.

Haushalte mit Windelmüll sollen jetzt mit geringeren Kilopreisen beim Restmüll entlastet werden.

Kürten – Kürten, der Windelmüll und die Wiegegebühr: Vermutlich sind auch die meisten Kürtener ihre ewigen Müll-Debatten Leid. Nach der dritten Diskussion innerhalb von zwei Monaten im Hauptausschuss steht fest, was sich 2019 ändert: Die Kilogebühr wird von 49 auf 40 Cent sinken, die Personengebühr als Kostenausgleich von 13,32 Euro auf circa 22,40 steigen.

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Und einen Container zur kostenlosen Abgabe von Windeln wird es nicht geben.

Jetzt sollen betroffene „Windel“-Haushalte mit der abgesenkten Kilogebühr entlastet werden. Exakte Zahlen wird jetzt der Bergische Abfallwirtschaftsverband bis November berechnen.

Rolle rückwärts

Beim Windelcontainer machten die CDU-Vertreter eine Rolle rückwärts. „Wir rücken vom Vorhaben ab. Wenn man schlauer wird, muss man es zugeben“, meinte Fraktionsvize Marc Beer. Im September hatte Beer sich vehement für die Container-Idee stark gemacht. Bei einem Windel-Container würde „definitiv die Grundgebühr“ sehr stark steigen, die anfallenden Kosten von 120 000 Euro müssten durch Steuererhöhungen von allen Bürgern bezahlt werden und schließlich fielen auch Spritkosten für die Fahrten zur Annahmestellen an. Jürgen Piltz und Michael Hardt, Fraktionschefs der BfB und der Grünen, sahen die Sache wie Beer. Piltz merkte aber an, dass Familien mit vielen Kindern auch die höheren Personengebühren zu tragen hätten. Kinderfreundlich sei dies nicht.

Bei der SPD, Erfinder Müllwiegens vor 20 Jahren, plädierte Jürgen Schmidt für ein noch kräftigeres Sinken der Kilogebühr. Schmidt hatte ein Modell mit 33 Cent und einer Personenpauschale von 27 Euro berechnet. Bei 50 Kilo Müll seien dies Extrakosten von vier Euro, ein „angemessener Beitrag“, nicht teurer als ein Kasten Wasser.

Die FDP, seit langem Kritiker des Wiegens, konnte an den veränderten Gebühren grundsätzlich nichts Positives finden. Die sinkenden Kilo-Gebühren seien ein Anreiz, um „wieder mehr Müll zu produzieren“ und damit der falsche Weg, erklärte der Fraktionschef Michael Zyball.

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