KürtenDer Friedensstein kommt ins Rollen
Kürten – Was am Ostermontag, dem 2. April, genau passiert, weiß auch Michael Flossbach nicht. „Das ist das Spannende an dem Projekt.“
Der Kunsthandwerker und Gartengestalter hat die vergangenen Wochen und Monate intensiv an der Umsetzung seiner Friedensaktion gearbeitet. Aus seiner Vision wird jetzt Wirklichkeit.
Was feststeht: Der „Stoning Roll“, der 128 Kilo schwere Mühlstein für den Frieden, kommt am Ostermontag ins Rollen.
Brandenburger Tor als Zwischenziel
Um 9 Uhr morgens startet Flossbach seine Roll-Aktion, von seinem Wohnhaus in Kürten-Sülze (Am Wiesenplatz 3) aus. Anroll-Platz ist ein uraltes Speichenrad, um die Flossbach sieben Holzbohlen vom Kürtener Landgut Hungenbach gesetzt hat. Jeder, der Interesse hat, kann am Ostermontag kommen und mitrollen.
Richtung Dürscheid geht es, um 11.15 Uhr wird der „Stoning Roll“ zur heiligen Messe in der Pfarrkirche erwartet. Später, gegen 12.30 Uhr, folgt die Segnung der Aktion, der Mitwirkenden und des Steins. Ab 13 Uhr, 13.30 Uhr wird zurückgerollt nach Sülze. Am Tag danach geht es zum Kürtener Rathaus, anschließend Richtung Wipperfürth. Später soll der Stein immer weiter, weiter und weiter rollen, gen Osten als Ziel. Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, soll das Brandenburger Tor das erste große Ziel sein.
Ostermontag wurde bewusst gewählt
Doch eigentlich ist der Weg das Ziel. „Wir freuen uns über alle, die den Stein am Rollen halten“, sagt Flossbach. „Vielleicht kommen am Ostermontag 50 Unterstützer oder 70 oder mehr. Alles ist offen.“ Als Startttag hat er den Ostermontag bewusst gewählt. Einen Tag mit stärkerer Strahlkraft für den Frieden gebe es nicht.
Der Stein, aus Mayener Basaltlava, ist Symbolkraft pur: Das Wort Frieden findet sich in 44 Sprachen, die Symbole aller Weltreligionen und die Silhouetten zweier Friedenstauben eint der Stein.
Flossbach hat den Stein entsprechend präpariert, die Schriftzüge mit Blattgold aufgetragen. Eine Spezial-Zugvorrichtung hilft, den Stein gut ins Rollen zu bringen. Zwei, drei, vier, fünf Personen können auf einmal ziehen. „Das funktioniert“, sagt Flossbach. Zwei Stahlringe sorgen für den Halt und schützen den Stein.
800 und mehr Kilometer
Bis nach Berlin, schätzt Flossbach, werde der Stein 800 und mehr Kilometer rollen. „Keiner weiß, ob es klappt. Aber wir wollen ein Zeichen setzen für den Frieden.“ Mittels GPS-Tracker kann jedermann jederzeit sehen, wo sich der Stein genau befindet; die Technik sitzt in der Mittelachse des „Stoning Roll“.
Eine Aktionsgruppe unter anderem mit Flossbachs Ehefrau Jenniver, mit Markus Schönewolf, Thomas Schmickler, Robert Mertin, Henrik Fehr und Michael Weinmann unterstützt. Für alle ist es ein Projekt mit offenem Ausgang: Was aus dem Friedensstein wird, wohin er rollt und auf welchen Wegen, ist offen. Ab Ostermontag entlässt Flossbach den Stein.
Roll-Termine:
2. April: 9 Uhr, Start in Sülze, 11.15 Uhr Dürscheid, 12.30 Uhr Segnung, 13 Uhr: Rückkehr.
Dienstag, 3. April: 9 Uhr, Sülze, Richtung Rathaus Kürten.
Mittwoch, 4. April: 10 Uhr Rathaus Kürten, Richtung Wipperfürth-Thier, Aktionen an der Kirche.
Donnerstag, 5. April: Start 10 Uhr Thier, Ziel „Zeitschiene“ (Mirza Atug), Ohler Wiesen, Wipperfürth, ab 15.30 Uhr Aktionen
Samstag, 7. April: Start 9 Uhr Ohler Wiesen, Ziel Marienheide, Kloster, gegen 18 Uhr.