Test in DürscheidWupsi-Busse könnten künftig auf der Straße halten

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Die Bushaltestelle Dürscheid-Kirche in Kürten.

Kürten – Anfang Juni geschah Ungewöhnliches in Dürscheid. Die Linienbusse der Wupsi hielten auf einmal auf der Fahrbahn. In die Busbucht in Höhe des kürzlich abgebrochenen Wirtshauses Oessenich bogen sie nicht ein. Die Busfahrer hatten sich nicht vertan. Es war ein Experiment, das die Verwaltung gemeinsam mit weiteren Akteuren auf Wunsch der Kürtener Politik ausführte.

Die Fachleute der Fraktionen wollen damit herausfinden, welche Folgen ein Halten auf der Straße hat. Befürchtet wird ein Rückstau der Autofahrer, die morgens zu ihren Arbeitsplätzen an der Rheinschiene gelange wollen. Ihre Fahrt durch Dürscheid verlief bislang eher unproblematisch, das dicke Ende (sprich den Stau) kommt für sie dann meist vor Herkenrath und der Autobahnauffahrt.

Auswertung kommt

Was die Untersuchung erbracht hat, ist derzeit noch offen. Nach den Ferien soll es eine Auswertung in den Politikgremien geben, kündigt der zuständige Stabsstellenleiter im Rathaus, Henning Herberholz, an. Es sei natürlich nicht möglich gewesen, die Haltestelle sieben Tage die Woche rund um die Uhr zu beobachten. Zu den Hauptverkehrszeiten habe man aber stets auf die Situation geschaut, sagt der Planer.

Um bewusst eine größtmögliche Stausituation zu erzeugen, sei der Haltepunkt einige Meter versetzt worden, in Richtung der Ampelkreuzung Wipperfürther Straße und Dürschtalstraße. Ob das Halten auf der Straße tatsächlich den Autoverkehr aufgehalten habe, will Herberholz gemeinsam mit den beteiligten Institutionen auswerten, von der Straßenverkehrsbehörde bis zum Verkehrsunternehmen.

Zur Beschleunigung

Eine starke Störung habe er nicht wahrnehmen könne, meint Herberholz in einer ersten, noch nicht abschließenden Einschätzung auf Nachfrage. Das Anhalten auf der Straße soll nach Ansicht der Verkehrsplaner für schnelle Weiterfahrt der Linienbusse sorgen. Die Busbuchten hingegen sorgten dafür, dass sich die Busse (alle 20 Minuten) erst wieder in den fließenden Verkehr einfädeln müssten.

Zudem sei die Situation in Dürscheid schwierig wegen der Kürze der Haltebucht, ein barrierefreier Umbau der Busbucht nicht möglich. Der anstehende Neubau in Nachbarschaft des Haltepunkts (Seniorenwohnanlage) erschwert die Dinge zusätzlich. Auch soll das Fahrbahnhalten das Busfahren grundsätzlich attraktiver machen.

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Die Haltestellen-Frage von Dürscheid hängt eng zusammen mit der Radfahr-Entscheidung von Dürscheid. Fest steht bislang, dass die Hauptkreuzung im Ort unverändert bleiben wird. Auf die Einrichtung von Radfahrschutzstreifen verzichtet die Gemeinde; dies ist der Wunsch der Interessengemeinschaft. Ein Halten von Pkw an der Straße (etwa zum Einkaufen bei Dorfmetzger Molitor) soll weiter möglich sein. Die Dürscheider IG plädiert auch für Tempo 30 im Ortskern.

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