HilfsaktionDiese Fahrzeug aus Odenthal soll im umkämpften Charkiw Leben retten

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Ein Rettungswagen für Charkiw: Gerd Kortschlag (rechts) machte es möglich.

Odenthal – Ein Rettungswagen aus Odenthal steht jetzt für Einsätze in der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Charkiw bereit. Möglich machten das Kontakte von Gerd Kortschlag zur Feuerwehr Leverkusen.

Die hatte einen Rettungswagen ausgemustert und sprach den ehemaligen Kollegen an, ob er den Wagen gebrauchen könnte. „Bei so einer Anfrage sage ich immer sofort ja!“, erklärte der Odenthaler, der sich seit Jahren ehrenamtlich im Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt und auch in der Ukrainehilfe engagiert.

Mit kleinen Reparaturen einsatzbereit gemacht

Wie berichtet, hatte er erst kürzlich einen Hilfstransport an die rumänisch-ukrainische Grenze organisiert. Zwei Flüchtlinge mit Hund, auf die das Team an der Grenze traf, nahm er auf dem Rückweg mit nach Odenthal und in seinem Haus auf.

Die erste Befürchtung, der Wagen könne einen hohen Reparaturbedarf haben, erfüllte sich zum Glück nicht. Mit Hilfe einer Werkstatt kam der Wagen gut durch den Tüv. „Für 500 Euro war der Wagen wieder voll einsatzbereit“, freut sich Kortschlag.

Bestückt mit Geräten, die Leben retten sollen

Ausgerüstet wurde der Wagen mit weiteren medizinischen Hilfsgütern und technischem Gerät zur Rettung von Menschen: Rettungsscheren und Rettungsspreizer, Rettungshebekissen, hydraulische Pumpen und anderes.

„Der Rettungswagen ist bestückt mit einer fahrbaren Transport-Trage, pneumatischem Schienenmaterial zur Fixierung von Knochenbrüchen, Schleifkorb- und Schaufeltragen, Vakuummatratzen, Blutdruckmessgeräten, Beatmungsbeutel und 31000 Einmalhandschuhen“, zählt Kortschlag auf. Ein zweites Fahrzeug wurden mit Hygieneartikeln beladen.

Arzt wurde durch Mine lebensgefährlich verletzt

Weil Kortschlag durch frühere Hilfstransporte Kontakte nach Charkiw hat, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, die schwer unter russischem Beschuss leidet, fragte er dort an. „Es hat keine Stunde gedauert, da hatte ich die Antwort, dass man den Rettungswagen gut gebrauchen kann.“ Mit Unterstützung von Awo und Gemeinde Odenthal konnte der Wagen startklar gemacht und zu seinem neuen Bestimmungsort gebracht werden.

Vor zwei Tagen sollte er dort in Dienst gestellt werden. Ob das geklappt hat, weiß Gerd Kortschlag noch nicht. Denn ein Arzt des medizinischen Teams, das den Wagen übernommen hat, „ist durch eine Mine lebensgefährlich verletzt worden“, macht sich Kortschlag Sorgen. „Details kenne ich noch nicht.“

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