Odenthaler Straßen bröckeln wegUntersuchung ergab Sanierungsbedarf von 32 Millionen

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Was auch der Laie schon auf den ersten Blick feststellen kann, das bestätigt nun eine Untersuchung: Viele Odenthaler Kommunalsstraßen sind in erbärmlichem Zustand.

Was auch der Laie schon auf den ersten Blick feststellen kann, das bestätigt nun eine Untersuchung: Viele Odenthaler Kommunalsstraßen sind in erbärmlichem Zustand.

  • Die maroden Straßen der Stadt sind eine tickende Zeitbombe.
  • Bis zu 28 Prozent der Straßen sind in einem „schlechten Zustand“.
  • Nun muss die Stadt Lösungsvorschläge finden und diese könnten teure Folgen haben.

Odenthal – Von einer tickenden Zeitbombe im Untergrund hatten die Vertreter der Gemeindeprüfungsanstalt im vergangenen Jahr gesprochen, als sie ihren Bericht über die Finanzlage der Gemeinde vorlegten. Zwar bekam Odenthal damals Bestnoten für die allgemeine Haushaltsführung, dringenden Handlungsbedarf sahen die Experten aber beim Zustand der Gemeindestraßen.

28 Prozent der Straßen sind in einem „schlechten Zustand“

Dieses Ticken ist nun unüberhörbar geworden. Nach einer von der Verwaltung in Auftrag gegebenen Untersuchung sind derzeit 28 Prozent der Verkehrsflächen in der Kommune in einem „schlechten Zustand“. Mehr als die Hälfte der übrigen Flächen weise mittlere Schäden auf. „Diese Flächen werden in den kommenden Jahren vermutlich in einen kritischen Zustand übergehen“, prognostiziert die Verwaltung. Der Gesamtinvestitionsbedarf für die nächsten zehn Jahre wird auf rund 32 Millionen Euro geschätzt.

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Nach der Untersuchung muss die Gemeinde für rund 62 Kilometer Gemeindestraßen (inklusive Nebenanlagen), sowie 22 Kilometer Wirtschaftswege sorgen. Hinzu kommen 9,2 Kilometer straßenbegleitende Gehwege und 3,4 Kilometer Verbindungsfußwege innerorts.

Die Zeit drängt und rechtliche Fragen noch nicht geklärt

Für die Sanierung drängt die Zeit. „Nichtstun ist keine Option mehr“, meint Bauamtsleiter Uwe Koch. In diesem Fall, so die Untersuchung, würde sich der Straßenzustand bis zum Jahr 2028 nämlich in einem Maße verschlechtern, dass mehr als zwei Drittel der befestigten Flächen einen derart kritischen Zustand erreichten, dass „die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet“ wäre.

Eigentlich müsste man bereits im kommenden Jahr mehr als 21 Millionen Euro in die Hand nehmen, um den Investitionsrückstand wieder aufzuholen – angesichts der finanziellen Realität wohl reines Wunschdenken. Zögerlich ist die Gemeinde zudem auch, weil das Land die rechtliche Frage noch nicht geklärt hat, inwieweit die Anlieger an Straßenbaukosten beteiligt werden können.

Vorschlag von Jahr 200.000 Euro im Jahr für die Straßensanierung ist noch zu niedrig

So wird wohl Jahr für Jahr eine bestimmte Summe zur Straßensanierung in den Haushalt eingestellt werden müssen, um die Schäden nach und nach zu beheben. Ein erster Vorschlag nennt 200.000 Euro. Eine Summe, die vermutlich zu gering angesetzt sei, meint Koch. Denn die Sanierung würde mit dem laufenden Verfall der Straßen nicht Schritt halten. In zehn Jahren wären die Straßen insgesamt dennoch in schlechterem Zustand als heute.

Das Problem ist auch Thema der heutigen Sitzung des Verkehrsausschusses, um 17 Uhr im Bürgerhaus.

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