Brand der Rettungswache in RösrathMitarbeiter soll Feuer gelegt haben

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Der Brand in der Rettungswache in Rösrath ist vorsätzlich gelegt worden.

Rösrath – Der Brand in der Rettungswache in Rösrath-Venauen am ersten Weihnachtstag ist vorsätzlich gelegt worden. Das teilte die Kreispolizei am Mittwoch auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Den Ermittlungen zufolge soll ein 25-jähriger Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe, die die Wache betreibt, das Feuer in dem Materiallager gelegt haben. In seiner Vernehmung sei der Mann geständig gewesen, so die Polizei.

Besonders brisant: Während sich das Feuer am Nachmittag des ersten Weihnachtstags im Materiallager der Rettungswache ausbreitete, fuhr der mutmaßliche Brandstifter mit einem Kollegen noch in einem Rettungswagen zu einem Einsatz im Rösrather Stadtgebiet.

Die Situation hätte noch gefährlicher werden können

Wie berichtet waren die beiden im Gebäude verblieben Mitarbeiter durch Rauchmelder auf das Feuer aufmerksam geworden. Andernfalls hätte die Situation noch gefährlicher werden können. Schließlich arbeiten die Rettungsassistenten in 24-Stunden-Schichten und schlafen beziehungsweise ruhen auch in der Wache.

Zum Motiv des 25-Jährigen ist noch nichts bekannt. Dem Vernehmen nach hat er die Tat zwar gestanden, möchte sich aber vor weiteren Einlassungen anwaltlich beraten lassen.

25-Jähriger hat Geständnis abgelegt

Ihn erwarte nun ein Strafverfahren wegen schwerer Brandstiftung, sagte Rhein-Bergs Polizeisprecher Richard Barz nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Köln. Nach seiner Vernehmung und dem Geständnis sei der 25-Jährige wieder auf freien Fuß gekommen.

„Wir sind sehr betroffen über und tief bestürzt über die Informationen, dass einer unserer Mitarbeitenden der Brandstiftung an der Rettungswache Rösrath beschuldigt wird, die er mittlerweile gestanden hat“, teilte die Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein-/Oberberg (JUH) auf Anfrage mit. Sie betreibt die Rösrather Rettungswache.

Johanniter sehen ihr Leitbild mit Füßen getreten

„Wir sind sehr froh, dass bei der mutmaßlichen Brandstiftung kein Mensch verletzt worden ist“, sagte JUH-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld. „Wir Johanniter retten Leben und helfen unseren Mitmenschen. Der Dienst am Nächsten gehört zum Kern unseres Leitbilds. In extremster Weise unvereinbar damit und mit unserem gesamten Handeln ist es, dass dieser eine Mitarbeitende andere Menschen vorsätzlich gefährdet hat.“

Der Regionalverband habe daher sofort Konsequenzen gezogen: „Der Mitarbeitende wurde unverzüglich freigestellt, ihm wurde fristlos gekündigt und Hausverbot erteilt“, so Lengsfeld. Die Johanniter hätten einen Anwalt beauftragt, um ihren Schaden geltend zu machen.

Kombination aus Ermittlungen und Vernehmungen führten zum Verdächtigen

Wie die Polizei auf die Spur des 25-Jährigen kam? Bei umfangreichen Ermittlungen am Brandort hätten sich Hinweise auf eine Brandstiftung ergeben, so Polizeisprecher Barz. Der Rest sei eine Kombination aus Ermittlungen und Vernehmungen gewesen. Weitere Details mochte er nicht nennen.

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Ein Sprecher des Rheinisch-Bergischen Kreises, der für die Organisation des Rettungsdienstes zuständig ist, äußerte sich erleichtert, dass die Brandermittlungen abgeschlossen seien. Kreissprecher Alexander Schiele lobte die Johanniter-Unfall-Hilfe: Sie habe rasch und konsequent gehandelt.

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