Aktion des Kölner ZoosGladbacher Prinz hat Giraffe als Patenkind

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„Patenkind“ Sala ist eine Netzgiraffe.

„Patenkind“ Sala ist eine Netzgiraffe.

100 Blattschneideameisen bekommt man mit 75 Euro pro Jahr satt, einem Bison könnte man mit 500 Euro helfen, und um ein Spitzmaulnashorn zu versorgen, sind 3000 Euro nötig. Als Hanno Pütz von der außergewöhnlichen Patenschaftsaktion des Kölner Zoos erfuhr, da konnte der Bergisch Gladbacher Karnevalsprinz von 2019 und Unternehmer nicht anders: Er musste helfen.

„Ich dachte natürlich sofort an den Besuch unseres Dreigestirns mit den Kölner Tollitäten bei den »hohen Tieren« des Zoos“, erinnert sich der 55-Jährige. Damals trafen er, Jungfrau Jutta und Bauer Manfred das Kölner Dreigestirn im Giraffenhaus – ein närrisches Gipfeltreffen, das es in der Art zuvor noch nicht gegeben hatte (siehe „närrisches Gipfeltreffen bei hohen Tieren“).

Närrisches Gipfeltreffen bei „hohen Tieren“

Jecke Premiere: Ein gemeinsames Treffen von Kölner Dreigestirn und Bergisch Gladbacher Trifolium im Ornat und auf Kölner Stadtgebiet – das hatte es in der Form noch nicht gegeben. Bis Gladbachs Prinz Hanno I. (Pütz) am 5. Februar 2019 ein Treffen an außergewöhnlichem Ort einfädelte: bei „hohen Tieren“ – im Giraffenhaus des Kölner Zoos. Dort trafen er, Bauer Manfred (Rolle) und Jungfrau Jutta (Geilenkirchen) aus dem Bergischen ihre Kölner Amtskollegen Prinz Marc I., Bauer Markus und Jungfrau Catharina. Die Stimmung war gleich gelöst und die Frage: Wem fressen die Langhälse wohl zuerst aus der Hand. Prinz Hanno I. und Prinz Marc I. wetteiferten redlich, den ersten Leckerbissen aber nahm Leitkuh Nyiri aus der Hand von Jungfrau Jutta – ein tierischer Spaß (wg)

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„Natürlich eine Giraffe“

„Klar, dass man so etwas nicht vergisst“, sagt Pütz. Er kennt Zoo-Vorstand Christopher Landsberg gut, und auch dessen Kollege, Zoodirektor Theo Pagel, wohnt seit einigen Jahren in Overath. So erfuhr der Geschäftsführer des Kanzleisoftware-Dienstleisters RA-Micro Köln mit Sitz in Moitzfeld auch von der Not, die Zoologische Gärten wie den Kölner zurzeit aufgrund der Corona-Schließungen umtreibt. Keine Besucher, kein Eintritt, aber jede Menge hungriger Mäuler zu stopfen.

„Patenonkel“ Hanno Pütz (m.) hat ein großes Herz – auch für die Tiere.

„Patenonkel“ Hanno Pütz (m.) hat ein großes Herz – auch für die Tiere.

Wie er helfen konnte? „Auf der Internetseite des Zoos www.koelnerzoo.de habe ich gleich eine Liste mit Tieren gefunden, für die man Patenschaften übernehmen konnte – vom Gecko bis zum Asiatischen Elefanten.“ Welches Tier der engagierte Karnevalist aus den Reihen der „Herrenreiter“ der Großen Bensberger Karnevalsgesellschaft auswählte? Keine Frage: „Natürlich eine Giraffe“, sagt der zweifache Familienvater strahlend.

Die Netzgiraffe ist vom Aussterben bedroht

„Gesagt – getan. Nach einigen Gesprächen und umsichtiger Beratung durch Mitarbeiter des Kölner Zoos hat Pütz’ Unternehmen RA-Micro Köln nun ein Patenkind.

„Sala“ heißt die dreieinhalbjährige Netzgiraffe. Obwohl die „Kleine“ – wenn man bei Giraffen überhaupt von „klein“ sprechen kann – ihren Patenonkel an Körpergröße längst überragt, ist sie in ihrer Tierfamilie noch ein Kind. Genauer: Das Kind von Koobi und Maru.

„Die Netzgiraffe gehört zu den bedrohten Wildtierarten und ist vom Aussterben bedroht“, weiß Hanno Pütz von den Pflegern seines „Patenkinds“. Der aktuelle Wildbestand in afrikanischen Steppen und Savannen werde lediglich noch auf 4700 Tiere geschätzt, so Pütz. Mit der Patenschaft unterstütze man nicht nur den Kölner Zoo, sondern auch die Erhaltungszucht dieser bedrohten Tierart. Über die in dieser Woche beginnende Patenschaft gab’s sogar eine Urkunde, die im Unternehmen einen Ehrenplatz bekommen soll.

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„Ich habe mich tierisch gefreut“, sagt der Karnevalist mit dem großen Herzen, der vor allem weitere engagierte Mitbürger gewinnen möchte, Patenschaften für Zootiere zu übernehmen. Dabei brauche man gar nicht 2500 Euro für eine Giraffe zu investieren, „schon mit 75 wäre auch einem Clownfisch oder 100 Blattschneideameisen sehr geholfen“, sagt Pütz.

In der eigenen Familie  war er bereits erfolgreich. Seine Mutter Resi habe  die Patenschaft für das knapp vierjährige Elefantenjunge Kitai  übernommen, berichtet Hanno Pütz freudestrahlend. „Und ich würde mich sehr freuen, wenn noch mehr mitmachen würden.“

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