Bergisch GladbachNoch nie war so viel nackte Haut im Rheinisch-Bergischen Kalender

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Vorstellung des Rheinisch-Bergischen Kalenders vor dem Heider-Verlag in Bergisch Gladbach.

Der Rheinisch-Bergische Kalender 2024 ist fertig. Redaktion, Verlag und Rheinisch-Bergischer Kreis freuen sich über das neue Jahrbuch.

Das Jahrbuch 2024 enthält 39 Beiträge von 31 Autoren und wird als Sammlerstück gehandelt.

Der Rheinisch-Bergische Kalender ist ein Jahrbuch, das auf die kleinen und großen Geschichten der Region blickt und als beliebtes Geschenk, Sammlerstück und Chronik bekannt ist. Und obwohl die gediegene Ausstattung der Bände in den vergangenen Jahren unter Leitung von Karin Grunewald immer stärker einer modernen, attraktiven Darstellungsform gewichen ist, war auf einigen Fotos im Band wohl noch nie so viel nackte Haut zu sehen wie im gerade erschienenen 94. Jahrgang.

Wer dahinter nur einen Skandal, ein Abrutschen des ehrwürdigen Rheinisch-Bergischen Kalenders ins Boulevard vermutet, der liegt falsch. Denn die Redaktion folgt nur konsequent ihrem Ansatz, das abzubilden, was die Region bewegt. Dazu gehört eben auch Lia Liebing aus Bergisch Gladbach, Weltmeisterin im Bodybuilding. Und weil es längst als ernstzunehmende Sportart gilt, die Muskeln spielen zu lassen, findet sich die Beste der Welt in knapper Wettkampfbekleidung jetzt auch im Rheinisch-Bergischen Kalender wieder.

Eine Entdeckungsreise durch die Geschichte der Region

„Ich mache das jetzt im neunten Jahr“, sagt Redaktionsleiterin Karin Grunewald, „aber es ist in jedem Jahr wieder neu und spannend.“ 39 illustrierte Beiträge von 31 Autorinnen und Autoren fügen sich im Rheinisch-Bergischen Kalender 2024 wie in einem Kaleidoskop zum Bild einer Region.

Die Entdeckungsreise führt in die Geschichte, zu Kunst und Kultur, an interessante Orte, zu Unternehmen und sozialen Initiativen, zu Sportlern, Alltagsmenschen und auch in die Natur. Den Blick zurück auf das Vorjahr ermöglichen die Streiflichter 2023.

Das Jahrbuch erscheint in einer Auflage von 3.000 Exemplaren

Die Geschichte der Entstehung des Schulzentrums Saaler Mühle hat es Ulrich Heimann, dem ersten stellvertretenden Landrat des Rheinisch Bergischen Kreises, besonders angetan. Schließlich drückte er in der zunächst als Modellschule gestarteten Einrichtung selbst einmal die Schulbank. „Wieder einmal ein hochinteressanter Kalender“, freut er sich bei der Präsentation des Buchs.

Es erscheint in einer Auflage von 3000 Exemplaren und finanziert sich nach Angaben von Hans-Martin Heider, in dessen Verlag das Jahrbuch traditionell produziert wird, durch Spenden, Werbung und Verkauf. „Der Rheinisch-Bergische Kalender diente uns schon einige Male als Nachschlagewerk und Inspirationsquelle für unser Kulturprogramm“, gesteht Kreiskulturreferentin Charlotte Loesch.

Geschichten von Erz bis Wasserstoff  

Der Spannungsbogen, den die ausgewählten Themen über die Jahrzehnte bis zur aktuellen Zeit schlügen, das fasziniert Dezernentin Aggi Thieme. Von altem Erz bis zum modernen Wasserstoff reicht dieser Bogen.

Und während die napoleonischen Truppen bei ihrem Einmarsch ins Bergische Ende des 18. Jahrhunderts noch zu Fuß oder zu Pferde zur Burg Strauweiler in Odenthal unterwegs waren, eine Geschichte, die Marie-Luise Mettlach wieder aufleben lässt, informiert Anja Wollschlaeger über moderne alternative Fortbewegungsmittel bis hin zum E-Bike und zum Wasserstoffbus.

Kleine und große Begebenheiten, ein historischer Brunnen, der ziellos durch die Stadt vagabundiert, Häuser mit bewegter Vergangenheit oder die Geschichte der Unternehmerinnen und Schwestern Gieraths, reihen sich aneinander. Premiere als Autor hat Verlagsleiter Hans-Martin Heider. Mit der Geschichte über den Italiener Francesco Mele erzählt er das Beispiel einer gelungenen Integration.

Rheinisch-Bergischer Kalender 2024, Heider-Verlag Bergisch Gladbach, 296 Seiten, 17,50 Euro. ISBN 978-3-947779-48-2

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