Popcorn, Nachos und MaskenpflichtCineplex-Kino in Bensberg wieder geöffnet

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Das Kino-Erlebnis mit der großen Leinwand lockte nach der Wiedereröffnung viele Gäste an.

Das Kino-Erlebnis mit der großen Leinwand lockte nach der Wiedereröffnung viele Gäste an.

  • Das Cineplex-Kino in Bensberg hat seine Türen wieder geöffnet.
  • Über die riesigen Leinwände in den Kinosälen flackern wieder bunte Bilder.
  • Doch ein bisschen anders als vorher ist es schon. Alexandra Burger berichtet.

Bensberg – Schon auf dem Weg auf der langen Treppe, die ich hinabsteige, weht mir der Geruch von frischem Popcorn entgegen. Ein Geruch, der mir seit meiner Kindheit vertraut ist und den ich mit dem Besuch im Kino verbinde. Überhaupt ist es das erste Mal seit langer Zeit, dass ich das rieche; dass ich ins Kino gehe.

Ach, da war ja was. Der Shutdown im März. Das öffentliche Leben für eine gefühlte Ewigkeit komplett heruntergefahren und für viele ein großer Segen, dass es Netflix und Co. gibt, um sich zuhause die Langeweile zu vertreiben. Doch ist das vergleichbar mit einem richtigen Kinobesuch? Und macht der zu Zeiten von Corona überhaupt Spaß?

Spielbetrieb wieder angelaufen

Am vergangenen Donnerstag ist der Spielbetrieb im Cineplex in Bensberg wieder angelaufen und über die riesigen Leinwände in den Kinosälen flackern bunte Bilder, die von schallendem Gelächter und gespannten Gesichtern begleitet werden, von überall rascheln Popcorntüten. Tatsächlich, es gibt viele Besucher, die Vorstellungen besuchen. Bis zum Filmbeginn ist der Saal gut gefüllt.

Zugegeben, ein bisschen anders als vorher ist es schon. Im Kino herrscht, wie in den Gaststätten Maskenpflicht bis zum Platz. Auch ein Kontaktformular muss von den Besuchern ausgefüllt werden. Die Auswahl an Vorstellungen ist nicht so umfangreich wie sonst, denn Spätvorstellungen und die am Sonntagvormittag fallen aus, der Betrieb beginnt generell später am Tag. Die Frau, die vorher mit der Mülltüte nach dem Film am Ausgang stand, ist nun bewaffnet mit einer Flasche Desinfektionsmittel. Lilafarbene Pfeile zeigen die Laufrichtung und regeln den Verkehrsfluss innerhalb des Gebäudes. Und dort, wo es sich normalerweise staut, an der Snackbar, stehen die Knabberfans nun geordnet in einer Reihe.

Hinter der Theke steht Theaterleitung Carlotta Wehr mit einer Mitarbeiterin hinter einer Plexiglasscheibe und versorgt die Gäste mit frischem Popcorn und Nachos, die neuerdings in einer verschlossenen Box verkauft werden. Auch während Corona-Zeiten gehören die Knabbereien für die meisten Besucher dazu. Es ist der dritte Tag seit der Wiedereröffnung des Cineplex, denn erst am vergangenen Donnerstag hat das Kino den Betrieb neu aufgenommen.

Alle Filme verschoben

„Wir hätten zwar schon am 30. Mai öffnen können, das hätte sich aber wirtschaftlich nicht gelohnt, denn es kamen keine neuen Filme raus, alles wurde verschoben“, so Wehr. Der 2. Juli hingegen scheint ein guter Zeitpunkt für die Wiedereröffnung gewesen zu sein. Jetzt läuft der neue Film von Conni, es sind Schulferien und das Wetter zeigt sich äußerst bescheiden. Das alles spielt Kinobetreibern in die Karten.

In der Nachmittagsvorstellung am Samstag sitzen 54 Besucher im Conni-Film und Theaterleitung Wehr ist zufrieden. „Die Karten müssen vorbestellt werden, die Verteilung der Sitze erfolgt mit einem Algorithmus. Bei jeder Bestellung sieht dieser einen freien Platz für den Abstand vor. Wer also als Gruppe bucht, sitzt nebeneinander, bucht aber jeder einzeln, bleibt immer ein Stuhl dazwischen unbesetzt“, erklärt sie.

Ob Corona oder nicht, der Refrather Benjamin Fassbender hätte sowieso online die Tickets bestellt. Maskiert, beladen mit Popcorn und seine beiden Töchtern Mila (4) und Enia (2) im Schlepptau, erklimmt er die Stufen in Kino vier, um zu den Plätzen zu gelangen. Ein ganz besonderer Tag für die kleine Enia, denn sie ist zum allerersten Mal im Kino und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Ihre Schwester Mila ist voller Vorfreude auf den Film, denn Conni ist ihre Heldin. „Ich liebe das Introlied und Conni macht immer tolle Sachen: backt Kuchen, lässt Drachen steigen oder macht das Seepferdchen“, erzählt die Vierjährige und stopft sich vergnügt eine Handvoll Popcorn in den Mund.

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Spätestens als der Film beginnt, konzentrieren sich die Besucher auf Conni, die ihre erste Reise mit dem Kindergarten ohne Familie, aber versehentlich mit ihrem Kater Mau, antritt und ihn mithilfe ihrer Freunde verstecken will, da Tiere im Schloss nicht willkommen sind. Corona ist für anderthalb Stunden vergessen, die kleinen und großen Besucher quietschen vor Lachen. Vor allem die Kinder, die in den letzten Monaten so viel zurückstecken mussten, kommen auf ihre Kosten. „Wir erwarten jetzt sehnlichst die Starts von James Bond und Tenet und hoffen auf einen doch noch schönen Abschluss des Kinojahres“, so Wehr zuversichtlich.

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