In Bergisch Gladbach soll die Politik das Ende der Planungen für den Autobahnzubringer über den stillgelegten Bahndamm beschließen.
StreitthemaEnde des Bergisch Gladbacher Autobahnzubringers über den Bahndamm könnte kommen

Auf der Bahndammtrasse verkehrte der letzte Güterzug im Dezember 2012. Er fuhr nicht bis Bensberg, sondern nur bis zum Verladeterminal Zinkhütte im Stadtteil Heidkamp.
Copyright: Klaus Daub
Der Autobahnzubringer über den alten Bahndamm: Über Jahrzehnte sorgte das Straßenprojekt für hitzige Debatten in Bergisch Gladbach. In den vergangenen Jahren bewegte sich aber kaum noch etwas, auch der politischen Mehrheiten wegen.
Jetzt könnte das Thema endgültig beerdigt werden. Für die nächste Ratssitzung am 1. Oktober mit Vorberatung im Planungsausschuss am 10. September schlägt die Verwaltung vor, den Autobahnzubringer aus dem neu aufzulegenden Landesstraßenbedarfsplan zu streichen.
Ein im Jahr 2011 gefasster Beschluss pro Autobahnzubringer soll aufgehoben, die Planung eines durchgängigen Radwegs auf dem Bahndamm von der Innenstadt bis nach Frankenforst beibehalten werden; dazu will die Stadt weiter mit der Deutschen Bahn als Eigentümerin sprechen. Stimmt die Politik zu, ist der Autobahnzubringer ein für allemal vom Tisch.
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Erster Abschnitt priorisiert
Im bisherigen Landesplan ist ein erster Bauabschnitt priorisiert enthalten, von der Mülheimer Straße in Gronau bis zur Kölner Straße in Bensberg. Auch der südlich verlaufende Anschluss ab Kölner Straße bis zur Autobahn ist aufgenommen, als zweiter Bauabschnitt mit einer weniger hohen Dringlichkeit.
Im Beschluss von 2011 wird das Land NRW aufgefordert, die Planungen fortzusetzen und in einem überschaubar zeitlichen Rahmen die erforderliche Planfeststellung zu erreichen. Wohl auch aus Kostengründen herrschte aber seit Jahren planerischer Stillstand.
Anbindung für Gewerbe
Hintergrund des Bahndamm-Anbindung ist die Verkehrslage der Stadtmitte. Es gibt keine direkte Anbindung an die Autobahn, nur in Bensberg und Refrath bestehen drei Auffahrten. Mit der Bahndamm-Straße sollten vor allem die Gladbacher Gewerbegebiete eine Anbindung ans Fernstraßennetz erhalten, die Straßen im Gladbacher Stadtgebiet entlastet werden.
Der jetzige Anlauf hängt mit vielen neuen Optionen zur Nutzung der Dammtrasse der ehemaligen Sülztalbahn zusammen. Seit Einstellung des Güterverkehrs vor mehr als zehn Jahren finden hier nur noch gelegentliche Nostalgiefahrten mit historischen Bahnen statt.
Neben der Radweg-Idee könnten von Köln-Dellbrück aus die Stadtbahnlinien 3/18 in Richtung Gladbacher Bahndamm verlängert werden. Ein direkter Anschluss dieser Linie an die vor Bensberg kreuzende Stadtbahnlinie 1 ist ein Denkmodell.