Kommentar zum BauenKompromisslose Quote für Bergisch Gladbach ist kontraproduktiv

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Luftbild auf das Zanders-Gelände in Bergisch Gladbach.

Die einzige Reserve, die Bergisch Gladbach besitzt, ist langfristig das Zanders-Gelände

Bergisch Gladbach beschließt die 30-Prozent-Quote für Sozialwohnungen. Eine niedrigere Quote würde flexibler machen, meint unsere Autorin.

Mithilfe des Instruments der Baulandstrategie will die Stadt nun Besitzer und Investoren zur Kasse bitten – im Sinne des Gemeinwohls. Das ist der richtige Schritt in Zeiten von Wohnungsnot, überteuerten Mieten, Luxusbauten und Bodenspekulation.

Ein schnelles Allheilmittel ist dieses planerische Instrument dabei aber nicht – das muss allen klar sein. Denn die Stadt verfügt über keine eigenen Flächen. Die einzige Reserve, die sie besitzt, ist langfristig das Zanders-Gelände. Zudem muss die Stadt mit dem Widerstand von Investoren rechnen.

Uta Böker

Uta Böker

Redakteurin in der Lokalredaktion Rhein-Berg von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Bergischer Landeszeitung“. Studium der Geschichte, Germanistik und Soziologie an der Uni Köln, dann Volontariat bei „Expre...

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Allein deshalb ist eine kompromisslose 30 Prozent-Quote kontraproduktiv. Eine mit 15 Prozent niedriger angesetzte Klausel ist dagegen flexibel bei Verhandlungen. Denn die unternehmerische Sicht auf die Wirtschaftlichkeit wird am Ende immer Vorrang haben. Rechnet sich ein Projekt nicht, wird es fallen gelassen.

Und zurück bleibt eine Brache. Dies wäre etwa im Fall des Wachendorff-Geländes ein absolutes Desaster und könnte Klagen nach sich ziehen. Dass die Politik sich nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen kann, ist eine verheerende Situation. Denn steht der Baulandbeschluss nicht auf einer breiten Basis der Zustimmung, wird er langfristig bei anderer Zusammensetzung des Stadtrates keinen Bestand mehr haben.

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