In Bergisch Gladbach ist ein CDU-Antrag, die Siegenstraße nicht zur Fahrradstraße umzubauen, gescheitert.
VerkehrBergisch Gladbacher Politiker rangeln um Fahrradstraße

Die Siegenstraße in Refrath soll zur Fahrradstraße werden.
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Fahrradstraße, ja oder nein: In der Kreisstadt geht das politische Ringen um diese besondere Verkehrsform weiter, erinnert sei nur an die Laurentiusstraße in der Stadtmitte (die keine geworden ist). Diesmal steht die Siegenstraße im Stadtteil Refrath im Blick.
Mit einem Antrag im Ausschuss für Mobilität wollte die CDU-Fraktion die Fahrradstraßen-Ausweisung in letzter Minute stoppen. Die Straße sei bereits hinreichend fahrradfreundlich gestaltet, die Anwohner wünschten keine Fahrradstraße, so die Begründung.
Es gab ein Patt
Am Dienstagabend scheiterte der CDU-Antrag denkbar knapp, auch ein Zeichen der Zerrissenheit der Gladbacher Politiker. Stimmengleichheit – hieß es nach der Abstimmung, der Ausschussvorsitzende Dr. Josef Cramer (Grüne) zählte extra noch mal genau nach. FDP und AfD folgten der CDU, Grüne und SPD stellten sich dagegen. Der Vertreter der Freien Wählergemeinschaft (FWG) enthielt sich.
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Der Ausschussvorsitzende versicherte sich zuvor bei der Verwaltung: „Bei Stimmengleichheit ist der Antrag abgelehnt.“ Damit laufen die Vorplanungen an der Siegenstraße weiter, als Teil des städtischen Radverkehrsnetzes (Route F2).
Fußgänger bislang benachteiligt
Mit dem benachbarten Hasenweg steht eine weitere Wohnstraße vor der Umwidmung zur Fahrradstraße, die ebenfalls ins Radnetz eingeplanten Straßen Nachtigallenweg und Parkstraße bleiben bei den Fahrradstraßen außen vor.
Damit könne an der Siegenstraße der Radweg vom Gehweg getrennt werden, begrüßten Politiker von SPD und Grünen das Abstimmungsergebnis einmütig, Fußgänger hätten bislang Probleme in der Siegenstraße.
Anders sahen es die Vertreter der CDU-Fraktion. Es gebe keinen Anlass, dort etwas zu verändern, meinte Hermann-Josef Wagner. In seinen Augen vernachlässige die Verwaltung Wichtiges bei den Radplanungen, etwa die Querung von Dolmanstraße und Vürfelser Kaule in Refrath bei den Radpendlerrouten.
Bürger nicht mitgenommen
„Das ist der Knackpunkt“, sagte Wagner. Die Angelegenheit der Siegenstraße führte der Politiker unter ferner liefen auf. Mit dem Vorgehen der Verwaltung gelinge es nicht, die Bürger mitzunehmen. Die Meinung der Anwohnenden müssten beachtet werden.
Vor der Sitzung waren Vertreter von Klimafreunden und Radfahrverbänden auf dem Platz vor dem Tagungsort Bensberger Ratssaal gekommen, um auf die Bedeutung des Radnetzes aufmerksam zu machen. Auch der Antrag der CDU spiele eine Rolle, bemerkten die Besucher. Im Vorfeld, so die Verwaltung, seien zur Umgestaltung Gespräche mit der Interessengemeinschaft Siegenstraße geführt worden, und wegen eines Parkstreifens habe man mit den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) gesprochen.
Die Stadt plant eine schritt- und stufenweise Umsetzung, Planungen sollen Ende März im Ausschuss gezeigt werden.

