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EinkaufenGladbacher Supermärkte setzen auf Kassen zum Selbstbedienen

Lesezeit 4 Minuten
Das Foto zeigt eine Kundin beim Scannen von Waren an der Supermarktkasse.

Eine Kundin scannt Waren an der Kasse

Immer mehr Supermarktketten setzen auf Selbstbedien-Kassen. Auch in Bergisch Gladbach ist das so.

Neulich bei einem bekannten Discounter in der Rhein-Berg-Galerie in Bergisch Gladbach. Eine säuselnde Frauenstimme aus der Supermarktkasse überrascht den Kunden. Die Stimme gibt Tipps, wie der Kunde seinen Einkauf scannen soll. Mache dies und jenes, dann klappts auch beim Scannen. Auch ob beim Zahlen Bargeld oder Karte gewünscht wird, fragt die Stimme. Da kann ja eigentlich kaum noch was schiefgehen, sollte man meinen. Die Programmierung sitzt. Neuerung spart Zeit und GeldNicht nur zur Weihnachtszeit ist Einkaufszeit.

Konzerne sparen Geld

In den Supermärkten drängelt sich zu jeder Tageszeit die Kundschaft, und an den Kassen bilden sich oft große Schlangen. Zunehmend setzen die Einkaufsketten dabei auf Kunden als „Mitarbeiter“: SB-Kassen liegen voll im Trend. In Köln am Hauptbahnhof oder am Flughafen Köln/Bonn gibt es bereits erste Märkte ausschließlich mit SB-Kassen.

Das Foto zeigt Bauarbeiten für den Aldi-Markt in Heidkamp

In Heidkamp entsteht ein neuer Aldi

Die Neuerung spart den Konzernen viel Geld und Zeit, Mitarbeiter können anderweitig eingesetzt oder vielleicht auch ersetzt werden. Die klassischen Supermarkt-Kassen mit den freundlichen Kassierern und Kassiererinnen, die jedes Produkt einzeln in die Hand nehmen und über den Scanner ziehen, werden jedenfalls weniger und weniger.

Auch in Bergisch Gladbach und Umgebung ist dieser Trend stark im Kommen. Besonders zu den Stoßzeiten am frühen Abend gibt es bereits Wartezeiten. Man merkt: Der Service kommt bei einigen gut an. Wer weiter aufs Kassenband setzt, muss sich umstellen in Zeiten von Digitalisierung und KI.

Trend auch für Baumärkte

Als im vergangenen Sommer der „Hagebau“-Baumarkt in Overath wiedereröffnet wurde, staunten manche Kunden: Natürlich hatte der Markt Selbstbedienungskassen. Beim Nachbarn, dem Obi-Markt in Rösrath, sind sie auch schon am Start. Hier können die Kunden kaum anders, die klassische Kassenbahn hat nahezu ausgedient. Immerhin: Es gibt einen eigens dafür abgestellten Mitarbeiter, der den Kundinnen und Kunden beim Scannen auf die Sprünge hilft beziehungsweise auf die Finger schaut.

In Heidkamp in Bergisch Gladbach wächst in diesen Wochen der neue Aldi-Markt aus dem Boden. Vielleicht schon zum Weihnachtsgeschäft 2025 könnte er öffnen. Und natürlich wird es dann auch die Selbstbedienungskassen geben, das haben die planenden Manager des Konzerns bereits gesagt. Wie viele es sein werden, ist noch in der Überlegung. Natürlich werde es aber auch die herkömmlichen Kassenbahnen geben.

Neue Märkte mit SB-Kassen

Nur die Aufteilung, über die sei noch zu entscheiden. Beim Aldi in der Rhein-Berg Galerie gab es quasi über Nacht eine Veränderung. Eine der klassischen Kassenbahnen verschwand, stattdessen sahen sich die Kunden mit drei Terminals zum Selbstscannen ihrer Waren konfrontiert.

Überschaubar groß sind diese Scan-Nischen, und wer den Wocheneinkauf im Einkaufswagen hat, ist weiterhin an den klassischen Kassen mit den Mitarbeitern bestens aufgehoben. Überwiegend junge Leute sind es, die den neuen Service nutzen, ältere scheinen nicht immer technikaffin.

Drei bis vier Sachen im Korb, schnell eingescannt, zahlen, raus aus dem Geschäft, das ist er Trend. Mitunter dauert es aber, Obst und Gemüsesorten müssen aus einer Vielzahl an Sortimenten ausgewählt werden, dann kann sich der Geldschein im Maschinenschlund verheddern, die EC-Karte klemmen, das Papier für den nach wie vor benötigten Bonzettel ausgehen. Beim Lebensmittelkonzern Rewe wird ebenfalls seit einige Zeit aufs Scannen gesetzt.

Ausgang nur mit Kassenbon

Sollte es mal Probleme geben mit Nudeln, Maultaschen oder Müsli beim Scannen geben, dem kommt ein Rewe-Mitarbeiter zur Hilfe. Teils sind die Märkte auch so konzipiert, dass sie den Kassendurchgang nur mittels ausgedrucktem Kassenbon gewähren, der noch mal irgendwo vor eine Lichtschranke gehalten werden muss. Ansonsten öffnet die Schleuse nämlich nicht.

Auch beim neuen Rewe-Markt, der vielleicht 2026/27 in Kürten kommen wird, ist von SB-Kassen auszugehen. Übrigens: Auch an den klassischen Kassen ändert sich vieles rasant. Etwa dies: Der Kunde hat sich ums Bezahlen per Karte selbst zu bemühen, nicht mehr der Kassierende. Extra am Bandende ist jetzt häufig ein Kartenlesegerät platziert. Während dessen rollen bereits die Waren des nächsten Kunden heran, die Zeit eilt immer beim Einkaufen. Kassenbänder verschwinden übrigens auch allmählich.

Die Zeiten, als man nach dem Barbezahlen alles gemächlich zurück in den Einkaufswagen legen konnte, sind auch hierzulande vorbei. Einkaufen mit oder ohne SB-Kassen, wird auch im Bergischen für die Kundschaft oft zum Arbeiten im Akkord.