Bergisch GladbachVerein startet Unterstützung für Migrantenkinder nach Lockdown neu

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Im MiKiBu kümmern sich die Helfer wöchentlich, sind Hausaufgabenhelfer und Vertrauenspersonen zugleich.

Im MiKiBu kümmern sich die Helfer wöchentlich, sind Hausaufgabenhelfer und Vertrauenspersonen zugleich.

Bergisch Gladbach – Engagement Der Verein „Migrantenkinder bekommen Unterstützung“, kurz: MiKiBu, hat seine Arbeit an den Schulen in Bergisch Gladbach neu gestartet. Drei Ehrenamtliche aus der Grundschule Moitzfeld berichten, warum es ihnen wichtig ist, eingewanderten Kindern Deutsch beizubringen.

Fünf Kinder kommen in den Klassenraum, schauen sich um. Helferin Mathilde Meide begrüßt eins „ihrer“ zwei Kinder mit einem Ellbogenstupser. „Spaß an der Arbeit mit Kindern ist hier super wichtig“, sagt Meide. „Man widmet seine Zeit ja komplett dem Kind, spricht mit ihm, hilft, seinen Wortschatz zu erweitern.“ Den Wortschatz erweitern müssen alle Kinder hier, denn sie lernen gerade Deutsch. Ihr Migrationshintergrund macht es ihnen nicht immer einfach, Anschluss zu finden.

200 Ehrenamtler an elf Schulen in Bergisch Gladbach

Deshalb betreut sie im MiKiBu ein Helfer, der mit ihnen Hausaufgaben macht und Brettspiele spielt, ein Mensch, den die Kinder das fragen können, was sie sich nicht trauen, in der Klasse zu fragen. Der Anteil von Schulkindern mit Migrationshintergrund wächst seit Jahren - in Bergisch Gladbach wie bundesweit.

Ehrenamtler Henry Stewen schätzt die Arbeit mit den Jüngsten: „Es ist einfach schön, wenn sich die Kinder freuen, einen wiederzusehen.“ Seit 2013 ist er Vorsitzender des MiKiBu. Mittlerweile koordiniert er etwa 200 Ehrenamtler an elf Schulen in Bergisch Gladbach. Darunter ist die katholische Grundschule Sand in diesem Schuljahr neu vertreten. Seit Projektbeginn im Jahr 2009/10 hat sich die Zahl der betreuten Schulen somit fast verdoppelt.

Als Helfer auch Vertrauensperson

Manchmal bringt das Ehrenamt beim MiKiBu auch Herausforderungen mit sich: „Wegen der sprachlichen Barrieren und familiären Vorgeschichte, mit der die Kinder kommen“, sagt Brigitte Orth, ebenfalls Ehrenamtlerin beim MiKiBu.

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„Aber es macht unglaublich viel Spaß, denn Kinder sind wie Schwämme: Sie lernen schnell und viel.“ Irgendwann würden die Kinder auch beginnen, über sich und ihr Leben zu erzählen: „Als Helfer kann man zur Vertrauensperson werden.“ So sieht es auch Stewen: „Wir wollen kein Lehrer-Ersatz sein.“

In Zukunft möchte der Verein sein Angebot auch an den Schulen An der Strunde und Hebborn ausbauen. Doch dafür sucht er erst einmal weitere ehrenamtliche Helfer.

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