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Super SupermarktBergisch Gladbacher Edeka bietet nach Umbau 30.000 Artikel an

4 min
Die Kunden testen die neue Fischtheke am Tag der Eröffnung aus.

Die Kunden testen die neue Fischtheke am Tag der Eröffnung aus.

Im Sortiment sind unter anderem Weine, die zwischen 2,99 und 390 Euro kosten. Die Unternehmer wollen keinen Kundenkreis ausschließen.

Auf dem Parkplatz vor dem Breidohr's Edeka-Markt in Gronau wimmelt es vor Autos. Nach einem Jahr Umbauzeit ist die Neugierde auf das Ergebnis groß. Und das nicht nur unter den Gladbachern – auch Autos mit Kennzeichen aus Köln und Leverkusen versuchen, einen Parkplatz zu ergattern.

Die Eingänge des Supermarkts sind zur Neueröffnung mit Luftballons in den Edeka-Farben Blau und Gelb dekoriert, drinnen schenken Mitarbeitende Sekt und Orangensaft aus. Tobias und Daniel Breidohr scheinen erleichtert, dass der Hauptteil der Arbeiten jetzt erledigt ist und sie ihren Kunden das Ergebnis präsentieren können. Auch wenn der Feinschliff noch ansteht. „So ein Umbau im Bestand ist immer kompliziert“, meint Tobias Breidohr.

Ein großes Regal voller Biowaren steht im Supermarkt.

Biosortiment ist jetzt größer.

Anders als bei Neubauten, müsse man die Arbeitsschritte an die Gegebenheiten des Gebäudes anpassen und treffe dabei auch immer wieder auf unerwartete Herausforderungen. „Im hinteren Bereich haben wir zum Beispiel eine zweite Bodenplatte unter der eigentlichen Platte entdeckt. Daran haben wir eine Woche Bauzeit verloren“, schildert Daniel Breidohr.

Aber da dies bereits der vierte Umbau der beiden sei, hätten sie etwas Puffer eingeplant und konnten den Termin der Eröffnung einhalten. „Wir haben aber bis gestern Abend noch die Theken ausgewischt“, sagt er. Eine Punktlandung also. Jetzt müsse noch der Verwaltungsbereich fertiggestellt, die Beleuchtung der Schilder richtig eingestellt und ein paar Kabel versteckt werden.

Bergisch Gladbacher Kunden freuen sich über neues Erscheinungsbild

Davon scheinen die Kunden aber wenig mitzubekommen. Sie sind vom neuen Erscheinungsbild, der neuen Fisch- und größeren Fleischtheke abgelenkt. Auf einem Rundgang durch den Laden wird Daniel Breidohr von Marianne Kickeltz angesprochen, sie ist seit 20 Jahren Stammkundin. „Das ist toll geworden. Ich bin beeindruckt, dass das im laufenden Geschäft so möglich ist“, sagt sie. Die Filiale sei in der gesamten Bauzeit nur für zwei Tage komplett geschlossen gewesen, der Rest sei in mehreren Bauabschnitten umgestaltet worden.

Mehrere Weinregale stehen im Laden.

Auch das Weinsortiment ist größer.

Mit dem Umbau reagieren die Unternehmer auch auf Veränderungen im Kaufverhalten ihrer Kundschaft. „Die Deutschen reisen gerne und möchten dann auch Gerichte nachkochen, die sie auf ihren Reisen kennengelernt haben. Deswegen haben wir zum Beispiel außergewöhnlichere Gewürze als noch vor 15 oder 20 Jahren“, berichtet Daniel Breidohr.

Auch durch Koch-Shows im Fernsehen probierten viele Leute neue Gerichte und Lebensmittel aus. „Und während Corona haben viele Menschen das Kochen für sich entdeckt. Wenn sie nicht in Restaurants gehen konnten, haben sie es sich eben zuhause nett gemacht“, ergänzt Tobias Breidohr. Das habe sich bis jetzt gehalten und weiterentwickelt. So kochten mehr Menschen auch zusammen mit ihren Freunden als noch vor einigen Jahren.

Breidohrs gehen mit Entwicklung der Bergisch Gladbacher Kundschaft mit

Da sich die Nachfrage der Kundinnen und Kunden weiterentwickelt, gehen die Breidohrs dabei mit. Sie hätten schon immer ein breites Angebot, besonders auch an Feinkost, in ihrem Sortiment gehabt und wollten diese Sparte auch weiter ausbauen. Wichtig sei ihnen aber, keine Käufergruppen auszuschließen.

„Wir haben mit dem Umbau 1000 neue Produkte im Preiseinstiegssegment aufgenommen“, erläutert Daniel Breidohr. Seit die Cousins 2016 ins Unternehmen eingestiegen sind, hätten sie einen Fokus darauf gelegt, auch günstige Produkte zu verkaufen. Da sie also Produkte für alle Menschen anbieten wollen, ist ihr Sortiment dementsprechend groß: Rund 26.000 Artikel bieten sie dauerhaft an, zusammen mit Saisonware, wie Schokoweihnachtsmännern oder Ostereiern, kommen sie insgesamt auf rund 30.000.

„Natürlich verkaufen wir die spezialisierte Ware nicht jeden Tag, aber wir können durch die digitale Warenwirtschaft gut nachvollziehen, was wann und wie oft verkauft wird. Das gibt uns einen guten Überblick und unsere Abschriften sind nicht höher, als in anderen Märkten“, schildert Tobias Breidohr.

Ihre Kundschaft sei „gut durchmischt“, so dass Waren aus jedem Preissegment gut angenommen würden. Das breite Sortiment zeigt sich besonders gut in der Weinabteilung. Dort steht das Regal mit den günstigen Weinen, ab 2,99 Euro, gegenüber dem, in dem kleinen, abgegrenzten Bereich, in dem die wirklich edlen Tropfen lagern – unter anderem ein Wein der 390 Euro kostet. Auch den verkauften sie nicht jeden Tag, aber es sei nicht mehr so, dass Kunden, die Wert auf guten Wein legten, nur im Fachhandel kaufen. Da der Supermarkt auch Weine von Weingütern anbiete, griffen auch Weinliebhaber in der Abteilung gerne zu.

Zur Neueröffnung kommt auch Vorgänger Werner Breidohr und schaut sich an, was der Nachwuchs so fabriziert hat. Er kommentiert: „Das ist sehr interessant, ich bin begeistert.“