GerichtsverhandlungMutmaßliche Schläger prügelten Väter in Bergisch Gladbach krankenhausreif

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Eine Ausgabe der Strafprozessordnung (StPO) steht in einem Verhandlungssaal.

Angeklagt vor dem Bensberger Jugendschöffengericht sind drei zur Tatzeit Heranwachsende im Alter von jetzt 22 bis 24 Jahre (Symbolbild)

Zwei der drei Angeklagten zeigten sich vor Gericht zivilisiert und adrett gekleidet.

Nach einem Gewaltexzess vor einem Billard-Saloon am Rande der Bergisch Gladbacher Innenstadt hat am Montag die zweite Runde der juristischen Aufarbeitung begonnen. Angeklagt vor dem Bensberger Jugendschöffengericht sind drei zur Tatzeit Heranwachsende im Alter von jetzt 22 bis 24 Jahren. Sie sollen gemeinsam mit weiteren Mittätern zwei 38 und 40 Jahre alte Familienväter zusammengeschlagen und -getreten haben.

Ein weiterer Schläger (20) war bereits im November zu anderthalb Jahren Jugendhaft ohne Bewährung verurteilt worden (wir berichteten). Der Prozess gegen den Peter K. (Namen geändert) war vorgezogen worden, da er in Untersuchungshaft saß. Den beiden Familienvätern ist auch bei ihrem erneuten Zeugenauftritt vor dem Jugendschöffengericht von Richterin Milena Zippelius-Rönz anzumerken, wie sehr sie das Geschehen vom 11. Dezember 2021 traumatisiert hat.

Gruppe verprügelte zwei Familienväter

Die beiden türkischstämmigen Männer aus Kürten und Engelskirchen hatten sich auf ein paar Bier und einige Partien Billard getroffen, zum Rauchen das Lokal verlassen und waren erst von einem der späteren Angreifer provoziert worden, bevor später die ganze Gruppe über sie herfiel. Drei aus der Gruppe saßen am Mittwoch auf der Anklagebank. Zwei von ihnen, Önur E. und Ibrahim P., erschienen adrett gekleidet und sorgfältig frisiert. Dagegen verkörperte der dritte, Klaus P., mit Glatze, Tattoos und Goldkette äußerlich eher den Typ Bürgerschreck.

Die Einlassungen zur Anklage waren unterschiedlich: Einer schwieg, einer gab zu, dabei gewesen zu sein, während Klaus P. jede Beteiligung bestritt. Der als Zeuge aus der JVA Wuppertal herangeschaffte Schläger Peter K. wurde am Montag aus Zeitgründen nicht mehr gehört. Auch Familienvater Ali G. wird seine Aussage fortsetzen müssen. Der Prozess wird kurz vor Pfingsten fortgesetzt.

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