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Kommentar„Der Bergische Geschichtsverein sollte seine Kräfte bündeln, statt sich zu spalten“

Lesezeit 2 Minuten
Viele Menschen stehen unterhalb der Türme eines Barockschlosses.

Viele Aktivitäten, aber auch viel Ärger: Die Abteilung Rhein-Berg bei Einweihung ihres neuen Vereinslokals im Schatten des Bensberger Schlosses.

Die Gründung von zwei konkurrierenden Geschichtsvereinen in Rhein-Berg würde beiden nur schaden.

Die Fehde hat historische Ausmaße – jedenfalls für Rhein-Berg. Die hiesige Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins mit Sitz in Bensberg hat sich nach schwieriger Phase in den vergangenen Jahren zukunftsfähig aufgestellt, die finanzielle Struktur neu konzipiert, zusätzliche, öffentlichkeitswirksame Themen und Mitglieder erschlossen sowie ein modernes Vereinslokal mit digitalen Forschungsmöglichkeiten aufgebaut.

Umso trauriger ist es, dass der Streit zwischen der Abteilung und dem Verein derart eskaliert, dass er Anwälte und Gericht beschäftigt, unnötige Kosten verursacht und bereits Erreichtes gefährdet. Zwei Lager stehen sich verbittert gegenüber, wobei kaum auszumachen ist, wie groß die Gruppe der Kombattanten auf jeder Seite wirklich ist, wie geschlossen die Reihen sind.

Viele Vereine kämpfen ums Überleben - da sollten Kräfte gebündelt werden

Schade ist aber auf jeden Fall, dass es Abteilung und Hauptverein nicht schon im Vorfeld einer gerichtlichen Auseinandersetzung gelungen ist, sich gütlich zu einigen und ihre positiven Kräfte zu bündeln. Denn das wäre dringend nötig, in Zeiten, in denen historischen und anderen ehrenamtlichen Vereinen immer mehr Mitglieder verloren gehen, Vorstandsposten unbesetzt bleiben und sie manchmal deswegen sogar aufgeben müssen.

Das sollte dem traditionsreichen Bergischen Geschichtsverein nicht widerfahren. Noch ist Zeit, den schlechtesten aller denkbaren Fälle zu vermeiden: Die Gründung von zwei getrennten und miteinander konkurrierender Geschichtsvereinen in Rhein-Berg.

Das wäre jedenfalls eine Posse, die sehr an Monty Pythons Satire „Das Leben des Brian“ erinnert, mit dem unsinnigen Streit zwischen der „Volksfront von Judäa“ und der „judäischen Volksfront“.