Kommentar zum Kita-Platz-VerlustStadt Bergisch Gladbach hat Urvertrauen in Unterstützung zerstört

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Kinder sitzen vor einer Erzieherin.

Was können Erzieher leisten – wie kann mit Krankheit umgegangen werden?

Konkrete Maßnahmen vor Ort sind nötig, um der Diskriminierung in der Kita entgegenzuwirken, findet unsere Autorin.

Integration und Inklusion sind Schlagworte, mit denen sich die Stadt Bergisch Gladbach gerne schmückt. Trotzdem geraten Familien an die Grenzen, wenn sie ihr Kind in eine Kita oder Schule geben.

Die enttäuschende Erfahrung der Breskes ist: Wer ins System passt und für wie lange, entscheiden alleine die Träger. Das Jugendamt hat die Familie alleine gelassen, nicht versucht zu vermitteln oder nach Alternativen zu suchen.

Das Vertrauen der Familie auf gesellschaftliche Unterstützung ist zerstört. Jemanden aufgrund seiner chronischen Krankheit zu isolieren, ist laut UN-Behindertenrechtskonvention ganz klar diskriminierend. Die Eltern hätten juristisch gegen die Kündigung des Platzes vorgehen können. Aber wer will sein Kind schon in eine Kita einklagen?

Hoffnung liegt auf Behindertenbeauftragte

Hoffentlich fühlt sich jetzt wenigstens die Behindertenbeauftragte der Stadt angesprochen und sagt: So geht es nicht. Konkrete Maßnahmen vor Ort sind nötig, um diesen Missstand zu beseitigen. Und hoffentlich melden sich als Antwort auf diese Schieflage jetzt ganz viele Kindertagesstätten und bieten dem Mädchen einen Platz an. Dass Erzieher Angst haben vor einer Notfallsituation ist sehr verständlich.

Jede Einrichtung könnte das Angebot einer kostenlosen Schulung des Epilepsie Bundes-Elternverbands annehmen. Es gibt immer Risiken. Ein Kind kann auch mal einen Asthma-Anfall bekommen oder einen allergischen Schock. Antonia und andere Kinder mit chronischen Erkrankungen sind ein Teil dieser Gesellschaft. Es ist schlimm, dass sie dafür kämpfen müssen.

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