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Kinderbetreuung in Bergisch Gladbach darf keine Privatsache sein

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Kinderrucksäcke hängen in der Garderobe einer Kita.

Bei kurzfristigen Notschließungen von Kitas sind Eltern auf sich alleine gestellt.

Die Zusage des Rechts auf einen Kita-Platz kann nicht eingehalten werden. Nicht nachzuvollziehen sind die Kürzungen des Landes NRW kritisiert unsere Autorin.

Die Stadt Bergisch Gladbach baut neue Kitas, um das Defizit an Plätzen abzumildern. Das Geld für die Aus- und Neubauten hat sich bisher immer irgendwo gefunden. Aber Erzieher sind nur schwer zu finden. So führt eins zum anderen: Personalnot zur Überbelastung, zu Krankheitsfällen, zu Kündigungen. Sofortlösungen sind nicht in Sicht.

Der Staat hat mit seinem Versprechen, dem Recht auf einen Kita-Platz, eine Zusage gemacht, die nicht einzuhalten ist. Dies ist die ehrliche Erkenntnis. Für gut ausgebildete Frauen sollte es attraktiver werden, Kinder zu bekommen und ihrem Beruf nachzugehen. Und jetzt der Rückschritt: Berufstätige Eltern, meistens sind es die Mütter, kommen nicht auf ihre alte Stelle zurück oder müssen sogar kündigen, weil sie keine verlässliche Betreuung haben.

Bergisch Gladbach: Die Einrichtungen brauchen mehr Geld

Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachzuvollziehen, dass das Land NRW sein Sonderprogramm für Alltagshelfer gekürzt hat. Die Kitas werden so finanziert, dass gerade mal der Mindestbetreuungsschlüssel gehalten werden kann. Urlaubsvertretungen zum Beispiel oder Überstunden sind dabei nicht eingebracht. Die Einrichtungen bräuchten also deutlich mehr Geld, um Ergänzungskräfte je nach Bedarf in Normalbetrieb beschäftigen zu können. Stattdessen wird gekürzt.

Die Lage ist insbesondere im Hinblick auf den von 2026 an geltenden Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder angespannt. Dieses Ziel zu erreichen, ist utopisch. Vielleicht müssten alle Eltern mal einen Tag zu Hause bleiben, damit das Land NRW merkt, dass verlässliche Bildung keine Privatsache ist.