Bergisch Gladbach – Kommt der Radschnellweg nach Bensberg eigentlich früher als das zweite S-Bahn-Gleis? Wenn aus den Bergisch Gladbacher Verkehrsprojekten so eine Art Wettstreit der besten Ideen werden könnte, wäre das eine gute Sache für die Kreisstädter. Die Verkehrssituation ist an vielen Ecken schwierig, Innovationen müssen her.

Wenn es in einigen Jahren eine Art Volksradeln zwischen den Stadtteilen geben könnte, ist das eine feine Sache. Im Fachausschuss wird es am Dienstag eine Mehrheit für die Radweg-Gespräche mit der Bahn geben, das ist aufgrund der politischen Gemengelage klar. Und dann wird man sehen, was wird aus der Vision. Perspektivisch sollten Radschnellweg-Radfahrer in Bensberg nicht stranden im Autoverkehrsgetümmel, sondern komfortabel weiter schnurren mit ihren Tourenrädern und E-Bikes, ins Sülztal, durch den Königsforst oder auch zum Technologiepark und weiter nach Herkenrath.

Radweg beendet alle Bahnvisionen

Ein Anschluss zum Agger-Sülz-Radweg liegt sicher nahe, und damit eine Anbindung an übergreifende Radrouten. Auch die Radpendlerrouten, ein angehendes Regionale 2025-Projekt, profitieren: Der Bahndamm-Radschnellweg ist als Teil der Pendlerroute gesetzt. Und von der Stadtmitte ist die geplante Radtrasse nach Gronau, Thielenbruch und Köln schnell im Blick.

Der Gladbacher Autobahnzubringer wird mit dieser Entscheidung endgültig aufs Abstellgleis geschoben. Die Prioritäten beim Thema Verkehr haben sich zuletzt rasant geändert. Die Abkehr vom Auto ist die logische Folge, und wer will ein totes Pferd reiten? Eine andere Abkehr ist hingegen bitter. Mit dem Radweg würden auch alle Bahnvisionen enden.

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Das Radprojekt beendet auf Generationen diese Überlegungen, eine über 150-jährige Bahngeschichte findet ein Ende. Das muss allen Entscheidern klar sein. Denn gute Argumente für eine Bahn auf dem Bahndamm gibt es auch. Das Bahnfahren auf dem Bahndamm ist ebenso ökologisch sinnvoll wie das Radeln.