Kommentar zur UmgehungsstraßePlacebo oder Wunderheilmittel? Wohl irgendwas dazwischen

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Von der Buchholzstraße würde die Entlastungsstraße abzweigen.

Bergisch Gladbach – Bergisch Gladbach erstickt im Autostau. Das ist jedem klar, der nachmittags die Stadtmitte queren muss. Muss – denn freiwillig begibt sich schon lange niemand mehr auf die Passage zwischen den beiden Kreisverkehren. Die Kreisel an der Gohrsmühle und am Driescher Kreuz galten mal als Retter des Verkehrs, der Stadttunnel ebenfalls.

Da muss festgestellt werden: Sie alle sind es nicht. Das Blechknäuel, das sich an manchen Tagen durch die Stadt wälzt, ist viel zu gewaltig für die Straßen. Mit den vielen neuen Wohnquartieren in Innenstadtnähe (Köttgengelände, Steinbüchel-Areal, Kalkwerke Cox, kommen noch mehr Autos, und schließlich können sich die rund 2500 Autos von der zur Radstraße umzuwandelnden Laurentiusstraße auch nicht in Luft auslösen.

Die Verkehrswende braucht Zeit, aber kommen wird sie

Eine neue Straße könnte das Verkehrsdrama lindern, so viel ist klar. Unklar ist allerdings, ob das Projekt ein Placebo oder ein Wunderheilmittel sein wird. Wahrscheinlich irgendwas dazwischen, die Autofahrer werden vielleicht neue Schleichwege finden.

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Es ist mit den Autos wie beim Wasser, das sich seinen Weg von selber findet. Was allerdings nicht passieren darf, ist ein Verschieben des Staus um einige hundert Meter im Stadtgebiet. Damit ist keinem gedient. Sinn macht im Grunde nur die lange Version, die gleich in einem Rutsch zum Anschluss an den Refrather Weg führt.

Im Grunde hilft den Bergisch Gladbachern weniger eine neue Straße, als eine 180-Grad-Verkehrswende: der radikale Verzicht aufs Auto, der Verzicht auf alle vermeidbaren Fahrten, mit Umstieg auf Rad, auf Bus und Bahn. Aber das wird nicht geschehen. Warum? Weil immer noch viel zu viele Menschen lieber im Stau stehen, als das Auto stehenzulassen. Die Verkehrswende braucht Zeit. Aber kommen wird sie.

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