KommentarVorfreude auf erste Fahrradstraße in Bergisch Gladbach kommt nicht auf

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Die Laurentiusstraße, von Norden aus gesehen.

  • Die Stadt Bergisch Gladbach will die Laurentiusstraße zur Fahrradstraße machen.
  • Das Vorhaben steht aber unter keinem guten Stern, findet unser Autor.
  • Ein Kommentar.

Bergisch Gladbach – Im September 2021 beschloss eine politischen Mehrheit in der Bergisch Gladbacher Politik, dass die Laurentiusstraße zur Fahrradstraße umgewandelt wird. Das Projekt gilt als Lieblingsidee der momentanen Ampelkooperation im Rathaus. Zunehmend zeigt sich aber jetzt, wie problematisch der Umbau ist.

Diese erste Fahrradstraße der Kreisstadt steht unter keinem guten Stern. Nun wird erneut über die Parkplätze verhandelt, eine Klage eines Anliegers ist nicht ausgeschlossen. Anwohner betonen, dass aus ihrer Sicht gar nichts an der Straße gemacht werden müsse; das sollte den Planern zu denken geben.

Bergisch Gladbach: Noch einige Unklarheiten 

Offen ist auch, wie der Autoverkehr demnächst durchs Stadtgebiet rollt, dabei ist der Beschluss schon vor einem Jahr gefallen. Die Stadtplaner wissen noch nicht, wie die Anwohner der Nebenstraßen zu ihren Häusern und Grundstücken gelangen, zusätzlich liegen der Laurentiusfriedhof und das Marienkrankenhaus in unmittelbarer Nähe, sie müssen weiter erreichbar sein.

Autofahrer, die aus Köln oder Leverkusen die Stadtmitte ansteuern, werden neue Wege finden, und viel Phantasie ist nicht erforderlich, um an deutlich stärkeren Autobetrieb im Umfeld der benachbarten Reuterstraße zu denken. Vorfreude auf die erste Fahrradstraße kommt da nicht auf.

Umgestaltung der Laurentiusstraße gestaltet sich als schwierig

Das ist schade, denn die Idee der Fahrradstraße ist an sich gut. Nur muss die Stadt zur Premiere mit solch einer komplexen Materie beginnen? Deutlich besser wäre es, eine Wohnstraße in einem ruhigen Viertel zu nehmen und vorbildhaft den Radverkehr einzuladen. Dass die Umgestaltung der Laurentiusstraße schwierig werden könnte, deuten ja auch die beiden externen Gutachten an, die die Stadt hat anfertigen lassen im Vorfeld. Schwierig, aber machbar, so lautete die Kernaussage der Fachleute.

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Die zweite Fahrradstraße, so viel steht fest, muss deutlich einfacher in der Umgestaltung werden. Die Eröffnung soll schließlich doch ein Festtag für die Anwohner und die Radfahrenden sein. Einen Krampf im Vorfeld will niemand. Und natürlich, das Radfahren in der Stadt muss noch viel geschmeidiger werden. Wer radelt eigentlich gerne auf der Hauptstraße stadtauswärts in Richtung Strundepark? Mit den Autos im Nacken ist dies dort eine gefahrvolle Hürde. Es gibt noch vieles zu tun für die Radfahrer in der Kreisstadt.

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