Theater Welten ErschaffenAmüsantes, überdrehtes und auch mal absurdes Bühnenprogramm

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Die Darsteller können ihre Lust am Komödiantischen und an überdrehten Figuren ausleben.

Die Darsteller können ihre Lust am Komödiantischen und an überdrehten Figuren ausleben.

Bergisch Gladbach – Theaterstücke von Klassikern der russischen Literatur und Ideen von heute vereint das Bühnenprogramm „Die russische Seele“. Die Amateur-Schauspieler vom Theater Welten Erschaffen zeigen es ab Ende März an unterschiedlichen Orten in der Stadt. Insgesamt drei Stücke bringt das Ensemble an einem einzigen Abend zusammen: „Hölle auf Erden“ und „Das Jubiläum“ von Anton Tschechow, außerdem „Die Brautschau zu St. Petersburg“ von Nikolai Gogol. Bei den unterschiedlichen Stoffen finden die Schauspieler viel Gemeinsames – und viel Gelegenheit, lebensvolles Theater zu gestalten.

„Das Tolle ist, dass in jedem Stück ein Sofa vorkommt und wir es den ganzen Abend stehen lassen können“, stellt Regisseur Heinz-D. Haun gut gelaunt fest. Als weitere Gemeinsamkeiten nennt er „russische Seele“, russisches Machotum und Alkohol. Ob Realität oder Klischee, auf alle Fälle lässt sich daraus beste Unterhaltung machen. Das zeigt sich auch einer Probe des Theaters Welten Erschaffen. Da geben zwei Heiratskandidaten (Harald Mohr und Norbert Bonn) eine wunderbar unterhaltsame Kostprobe von Wünschen, Ausflüchten oder auch machistischen Sprüchen.

Klassiker mit modernen Bestandteilen beschmückt

Und sie rufen eine weibliche Kontrahentin auf den Plan, die den Männern kräftig Kontra gibt: „Selbstgefälliger Macho!“ wirft sie einem an den Kopf. „Soll das hier Provokationstheater sein?“ Die weibliche Figur, gespielt von Marlies Winkler, ist eine Zutat, mit der das Theater Welten Erschaffen das Gogol-Stück an die Gegenwart heranholt. Auch an anderer Stelle setzt das Ensemble auf Texte und Begebenheiten, die nicht aus dem 19. Jahrhundert stammen und die Stücke damit umso lebendiger wirken lassen. Für musikalischen Schwung sorgt das „Orchester“, eine zweiköpfige Musikgruppe mit Ines Geck (Klarinette) und Günter Rodenbach (Akkordeon).

Anklänge an das 19. Jahrhundert und Zutaten von heute bringen die Ensemblemitglieder zusammen.

Anklänge an das 19. Jahrhundert und Zutaten von heute bringen die Ensemblemitglieder zusammen.

„Es ist ein breites Potpourri unterschiedlicher Stimmungslagen und Gefühlswelten“, sagt Darsteller Harald Mohr zu dem Auf und Ab der Emotionen, das der Zuschauer erlebt. „Wir finden überdrehte Figuren, wir finden angespannte Figuren,wie im richtigen Leben“, sagt Haun. „Das hat viele amüsante Momente, zeitweise ist es absurd.“

Premiere ist am Samstag, 21. März, 19 Uhr, im Ratssaal Bensberg. Dort folgt eine weitere Aufführung am Sonntag, 22. März, 18 Uhr (Eintritt frei, Spende). Weitere Termine folgen in der Kirche zum Frieden Gottes, Martin-Luther-Straße 13: am Samstag, 28. März, 19 Uhr, und am Sonntag, 29. März, 18 Uhr (Eintritt frei, Spende). Ins Theas-Theater kommt die Produktion am Freitag, 8. Mai, 20 Uhr, und Sonntag, 10. Mai, 16 Uhr (Karten: zwölf Euro. Reservierung: 02202/92 76 500).

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