KreishausvizeLob für Rhein-Bergs Jobcenter-Chef – Auf solche Leute sei Verlass

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Kreisdirektor Dr. Erik Werdel (r.) überreicht im Kreis-Sozialausschuss den langjährigen Chef des Jobcenters, Michael Schulte, ein Geschenk.

Kreisdirektor Dr. Erik Werdel (r.) verabschiedet im Kreis-Sozialausschuss den langjährigen Chef des Jobcenters, Michael Schulte, in den Ruhestand.

Riesiges Lob für Jobcenter-Chef Michael Schulte sprach der sonst so kühl-sachliche Gladbacher Kreishausvize Erik Werdel im Sozialausschuss. 

Überaus herzlich ist im Kreis-Sozialausschuss der langjährige Chef des Jobcenters Rhein-Berg, Michael Schulte, von seinem Chef, Kreisdirektor Dr. Erik Werdel (CDU), verabschiedet worden. Werdel erinnerte daran, dass Schulte und er selbst ihre heutigen Posten beinahe zeitgleich, nämlich beide im Jahre 2008, angetreten hätten.

„Sie hatten das Pech, dass Sie die ganze Zeit mit mir zu tun hatten“, sagte der nach heftigen politischen Turbulenzen nun doch vor seiner Wiederwahl stehende Vizechef der Kreisverwaltung schmunzelnd — und formulierte ein hohes Lob für den Sozialexperten und Chef von rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Es war die ganze Zeit sehr unaufgeregt um das Jobcenter.“

Auf solche Leute an seiner Seite kann man sich verlassen. Da muss man nicht immer vorne sitzen und so tun, als hätte man noch mehr Ahnung als die Mitarbeiter.
Kreisdirektor Erik Werdel

Angesichts des Zusammentreffens von kommunaler Sozialverwaltung einerseits und Arbeitsverwaltung des Bundes andererseits und angesichts der hohen Geldbeträge sei dies durchaus keine Selbstverständlichkeit.

Wie Werdel weiter sagte, hätte Schulte bereits 2021 in den Ruhestand wechseln können; er habe ihm aber in die Hand versprochen, weiterzumachen. Der Kreisdirektor augenzwinkernd: „Er hat es aber nicht meinetwegen getan, sondern wegen seiner Frau, die noch berufstätig war.“

Unaufgeregtes Krisenmanagement geleistet

Für die Kreisverwaltung und für die vom Jobcenter betreuten Menschen sei die Entscheidung ein Glück gewesen. Mit den Fluchtbewegungen ab 2015, mit der Flut und mit Corona habe eine Katastrophe die nächste gejagt, und „immer war das Jobcenter mittendrin und ein verlässlicher Partner für die Menschen“. Es sei wichtig, dass man „unaufgeregt Krisenmanagement betreibt“, sagte der Krisenexperte, und Schulte habe „Wertvolles geleistet“.

Die Tatsache, dass das Jobcenter nicht dem klassischen Sozialdezernat zugeordnet sei, sondern dem Bereich des in Wirtschaft und Bildung tätigen Kreisdirektors, habe gut gepasst. Er, Werdel, sei selbst viele Jahre lang Jugend- und Sozialdezernent gewesen. Dass er so selten im Sozialausschuss gewesen sei, liege daran, dass er „vollstes Vertrauen“ zu Schulte und auch zu seinem Nachfolger habe.

An einer Stelle widerspricht Schulte seinem Chef

Werdel: „Auf solche Leute an seiner Seite kann man sich verlassen. Da muss man nicht immer vorne sitzen und so tun, als hätte man noch mehr Ahnung als die Mitarbeiter.“ Schulte, der zuvor bereits vom Ausschuss-Vorsitzenden Dirk Weber (Grüne) gewürdigt worden war, bedankte sich für die freundlichen Worte und widersprach seinem Chef Werdel nur an einer Stelle: Dass er weitergearbeitet habe, liege nicht nur an seiner Frau, sondern auch daran, dass er sehr gerne arbeite – was er in Zukunft im Ehrenamt fortsetzen will.

Die Nachfolge von Michael Schulte tritt zum 1. Mai Sebastian Geiger an. Der Diplom-Verwaltungswirt ist nach Mitteilung der Kreis-Pressestelle seit 2012 beim Rheinisch-Bergischen Kreis für das Themengebiet Arbeit verantwortlich.

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