Gelbe Säcke bleibenDeshalb wird es in Kürten weiterhin keine gelben Tonnen geben

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Gelbe Tonnen zum Sammeln von Leichtverpackungen wird es in Kürten zunächst nicht wieder geben.

Gelbe Tonnen zum Sammeln von Leichtverpackungen wird es in Kürten zunächst nicht wieder geben.

Kürten – Vorerst wird es bei den Gelben Säcken bleiben, mit denen in Kürten die Dualen Systeme ihre Leichtverpackungen sammeln.

Die Rückkehr des Alternativmodells Gelben Tonne scheint derzeit nahezu aussichtslos, so jedenfalls die Kernaussage der Gemeinde vor den anstehenden Beratungen in der Politik. Im Jahr 2020 war das vorherige Mischsystem Tonne und Sack ausgelaufen. Auch die Haushalte mit Gelber Tonne mussten auf Gelbe Säcke umsteigen. Das fand nicht jeder gut. Aber ein von den Freien Wählern beantragter Ratsbürgerentscheid zur Wiedereinführung der Gelben Tonne fand 2020 nicht die erforderliche politische Mehrheit.

Keine Aussicht auf Änderung

Für den Zeitraum 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025, für den die Bergische Wertstoff Sammel GmbH im Mandat der Gemeinde Kürten mit dem zuständigen Duale-System-Vertreter Reclay verhandelte, sieht die Verwaltung keine Aussicht auf schnelle Änderung. Reclay lehnt die Einführung der Gelben Tonnen weiter strikt ab, und Kürten könnte nur über den Erlass einer sogenannten „Rahmenvorgabe“ die Tonnen erzwingen; ein über sich Jahre hinziehender Rechtsstreit mit unklaren Erfolgsaussichten wäre vorher erfolgreich auszufechten.

Die Nachbarstadt Wermelskirchen habe ihre „Rahmenvorgabe“ für die Gelben Tonnen erst kürzlich gestoppt, weil nach zwei Jahren Dauer hohe Verfahrenskosten bei mangelnden Erfolgsaussichten drohten. Es sei auch unklar, wie die Gerichte in anderen Verfahren zu „Rahmenvorgaben“ urteilten, 2023 könnte erste Urteile kommen. Dies sollten die Politiker abwarten, bevor sie sich auf einen Rechtsstreit mit Reclay einließen.

Kürten: Reclay strikt gegen Tonnen

Reclay beharrt im jüngsten Schreiben auf der Aussage, dass das Sammeln von Leichtverpackungen über die Gelbe Tonne „nicht effizient, unwirtschaftlich, unökologisch und kontraproduktiv“ sei. Restmüll, der in Kürten kostenpflichtig gewogen wird, werde bei diesem Modell in Gelbe Tonnen wandern, der Sortieraufwand für Reclay höher werden, die Abfallqualität schlechter – alles eine Folge des Verwiegesystems in Kürten.

Um bis zu 30 Prozent werde die Abfallmenge steigen. Umfangreiche Behälterkontrollen wären eine weitere Folge, der Verkehr werde auf Kürtens Straßen zunehmen, die CO2 -Belastung damit steigen. Auch der Einwand, die Gelben Säcke würden bei Wind aufplatzen und sich die Verpackungen in die Landschaft verteilen, weist Reclay zurück. Die Schäden, die bei Wind durch umherwandernde Tonnen an Fahrzeugen entstehen würden, seien gravierender. Und nicht jeder Bürger habe Platz, um eine weitere Tonne bei sich aufzustellen.

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Statt sich auf ungewisses Terrain zu wagen, so die Empfehlung von Abfallverband und Verwaltung , soll zunächst die Entscheidung der Gerichte in den anhängigen Verfahren abgeartet warten. Damit steht fest: Frühestens zum 1. Januar 2026 könnte eine Änderung bei den Leichtverpackungen kommen.

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