Nachnutzung ungeklärtZukunft der Trauerhalle auf dem Bechener Friedhof in Kürten bleibt offen

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Die Trauerhalle auf dem Friedhof Bechen steht hinter Grabsteinen.

Hat die Trauerhalle auf dem Friedhof Bechen noch eine Zukunft? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Die Verwaltung hält einen Abriss des maroden Gebäudes für sinnvoll. Der Planungsausschuss sieht Hoffnungen für eine Sanierung.

Welche Zukunft hat die Leichenhalle in Bechen? Die Verwaltung würde das marode Gebäude am liebsten zu Grabe tragen – sprich abreißen. Einige Mitglieder des Planungsausschusses haben hingegen noch Hoffnung auf ein zweites Leben für das Gebäude: „Die Fundamente sind feucht, weil das Dach kaputt ist. Das ist aber nicht irreparabel“, machte sich Frank Rausch (CDU) für eine Sanierung der Trauerhalle stark.

Dafür hatte er auch schon recherchiert: weniger als 16.000 Euro würde die Sanierung des Daches samt Regenrinnen seiner Meinung nach kosten. „Das sollte uns davon abhalten, so ein Schätzchen abzureißen“, meinte er auch mit Blick auf Rückbaukosten von geschätzt 30.000 Euro.

So lange wir keine Nachnutzung kennen, macht es keinen Sinn, da auch nur einen Euro reinzustecken.
Willi Heider, Bürgermeister Kürten

Bürgermeister Willi Heider (parteilos) sah das ganz anders. Auch 16.000 Euro seien viel Geld: „So lange wir keine Nachnutzung kennen, macht es keinen Sinn, da auch nur einen Euro reinzustecken“, erklärte er im Ausschuss.

Die Fachleute im Rathaus hätten ihm versichert, dass eine Instandsetzung des Gebäudes aufgrund der starken strukturellen Schäden wirtschaftlich nicht zu verantworten sei. Der Sockel des Gebäudes sei durchfeuchtet, die tragende Struktur stark geschädigt, Flächen seien großflächig abgeplatzt, der Bewehrungsstahl liege stellenweise offen und sei korrodiert, so die Verwaltung.

Trauerhallen seien laut Bürgermeister Heider ein Verlustgeschäft

Zudem sei das Gebäude in den letzten Jahren vor seiner Schließung nur noch selten genutzt worden, berichtete Heider. Die Leichenhallen seien in einer Zeit errichtet worden, als die Kirchen nicht mehr für die Aufbahrung der Särge offen gewesen seien.

Das habe sich aber längst wieder geändert, so dass die meisten Trauerfeiern wieder in den Kirchen stattfänden. Die Trauerhallen seien dadurch zum Verlustgeschäft geworden: „Wenn wir kostendeckende Gebühren nähmen, dann würde gar keine Nutzung mehr stattfinden“, sagte Heider.

Um eine Entscheidung über Abriss oder Sanierung treffen zu können, forderte Dagobert Sagroda (FDP) eine Kosten-Nutzen-Berechnung und Peter Buschhüter (Freie Wähler) drang auf ein künftiges Nutzungskonzept für die Halle: „Ein Geräteschuppen kann das nicht sein.“ Denkbar, so Rausch, sei vielleicht auch ein Kolumbarium. Die Entscheidung über den Abbruch der Halle wurde einstimmig vertagt. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, zunächst Zahlen über Nutzungshäufigkeit und Sanierungskosten vorzulegen.

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