Jugendlicher (16) fährt Auto der Eltern, prallt in Kurve gegen Baum. Vier Mitfahrer (14–19) sterben noch an der Unfallstelle.
Tragödie in KürtenVier Jugendliche verlieren ihr Leben – 16-Jähriger am Steuer

Bei einem Unfall in Kürten starben zwei Männer (19) sowie zwei Mädchen (14 und 16). Am Steuer saß ein 16-Jähriger ohne Führerschein – er überlebte.
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In Kürten-Dürscheid im Rheinisch-Bergischen Kreis sind am frühen Samstagmorgen (16. August 2025) vier Teenager im Alter von 14 bis 19 Jahren ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei Köln ereignete sich der Unfall gegen 4.30 Uhr auf der Dürschtalstraße. Ein 16-Jähriger war mit dem Auto seiner Eltern unterwegs, obwohl er keine Fahrerlaubnis besitzt. Neben ihm befanden sich vier weitere Jugendliche im Fahrzeug.
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Der Wagen kam in einer Kurve von der Fahrbahn ab und prallte mit hoher Wucht gegen einen Baum. Alle vier Mitfahrer starben noch an der Unfallstelle, der Fahrer überlebte schwer verletzt. Die Polizei bestätigte, dass der Jugendliche zunächst vom Unfallort geflohen sei. Später wurde er in der Nähe unter einem Wohnmobil gefunden und in ein Krankenhaus gebracht.

Der 16-jährige Fahrer war in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Wie genau es dazu kommen konnte, wird jetzt untersucht.
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Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung, Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Zeugen berichteten laut „Express“, dass der 16-Jährige kurz vor der Unfallstelle noch ein Überholmanöver durchgeführt haben soll. Ob ein Motorrad in den Vorgang verwickelt war, prüfen die Behörden derzeit.
Zur Klärung des genauen Ablaufs werden unter anderem die Fahrzeugelektronik, Mobilfunkdaten und eine Blutprobe des Fahrers ausgewertet. Hinweise auf Alkohol- oder Drogeneinfluss werden geprüft. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte gegenüber „RTL“: „Wir haben keine Anhaltspunkte für Fluchtgefahr.“ Daher wurde bislang kein Haftbefehl erlassen. Der Jugendliche steht unter Schock und wird medizinisch betreut.
Diskussion über fehlende Leitplanke an der Unfallstelle
Die Unfallstelle liegt an einer engen Kurve, an der seit mehreren Jahren keine Schutzplanke mehr vorhanden ist. Nach Angaben der zuständigen Straßenverkehrsbehörde wurde die Leitplanke 2021 entfernt, weil unterhalb Versorgungsleitungen verlaufen. Tempo 50 ist dort vorgeschrieben, Anwohner berichten jedoch von regelmäßigen Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Ein Sprecher erklärte, dass die fehlende Absicherung möglicherweise die Schwere des Unfalls verstärkt haben könnte. Die Straßenverkehrsbetriebe haben eine Unfallkommission einberufen, die den Bereich nun neu bewertet. Ziel ist es, mögliche Sicherheitsmaßnahmen zu prüfen und die Gefahrenstelle zu entschärfen. (jag)