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Mit BildergalerieKultchor rockt mit „Tatwaffe“ die Halle 32

Lesezeit 3 Minuten
In der Halle 32 in Gummersbach steht ein Chor auf der Bühne, der Schals in die Höhe hält.

Vor mehr als 1000 Menschen im Publikum traten „Laut aber schief“ in der Halle 32 unter anderem mit Rapper „Tatwaffe“ auf. 

Der Ausnahme-Männerchor „Laut aber schief“ aus Overath-Marialinden räumt vor mehr als 1000 Zuhörern in Gummersbach ab

Es ist nicht leicht, „Tatwaffe“ sprachlos zu bekommen. An diesem Abend jedoch sucht der ehemalige Frontmann der legendären Hip-Hop-Formation „Die Firma“ nach Worten. Gerade hat er seinen Parade-Song „Die Eine“ noch einmal ganz neu performt – mit dem etwas anderen Männerchor „Laut aber schief“, kurz: LAS, aus Marialinden. Und der überreicht ihm zum Dank für sein Gastspiel auch noch eine Spende von 1000 Euro für das Kölner Jugendzentrum, in dem sich „Tatwaffe“ alias Alex Terboven engagiert.

Musik mit Leidenschaft und Herz

Das ist Musik, nicht nur aus Leidenschaft, sondern auch mit Herz. Und mit der hat der bergische Kult-Männerchor am Freitagabend mehr als 1000 Menschen in der Gummersbacher Halle 32 in seinen Bann gezogen und begeistert – vom eigenen Nachwuchs, der mit Micky-Maus-Gehörschutz aus einem eigenen Familien-Bereich die spektakuläre Musik- und Bühnenshow verfolgte, über Freunde, Partner und befreundete Chöre wie den Overather Kneipenchor bis hin zur Eltern- und Großeltern-Generation.

Die genossen die Mischung aus eigenen Songs des Chors sowie kölschen, Schlager- und Stimmungshits ebenso wie Menschen, die zum ersten Mal auf einem LAS-Konzert waren. „Was die machen, macht einfach Laune“, sagt eine junge Frau, die wie einige andere extra aus der Heimat des Ausnahme-Chors zum Konzert ins Oberbergische gekommen ist.

Ob Neue Deutsche Welle, „Männer“ als Männerchor-Version oder „Kölsch met Hätz“-Potpourri – die rund 100 Männer mit ihrem Chor- und Bandleader Stephan von Berg zeigten, was in ihnen steckt – und was sie in nicht mal zwei Jahren bereits an Eigenkompositionen für das abendfüllende Programm auf die Bühne gebracht haben: „Noh Kölle jonn“ war natürlich ebenso dabei wie der in der vergangenen Session veröffentlichte „Nubbel“, der Song für den VfL Gummersbach und die „Stimme der Nacht“.

Riesenauftritt war der 50. des Chors

„Und es ist tatsächlich auch noch unser insgesamt 50. Auftritt“, sagt Chormitbegründer, Mittexter und Organisator von der Agentur „Erste 11“, Thorsten Traugott. Einige Songs hat Chorleiter Stephan von Berg eigens für den Abend arrangiert. So wie „Die Eine“ mit „Tatwaffe“. „Ich habe mich hingesetzt und den Song in eine Chorversion umgeschrieben und war natürlich überglücklich, dass es ,Tatwaffe' nicht nur gefallen hat, sondern er schnell einer Zusammenarbeit zugestimmt hat“, so Stephan von Berg.

„Nach 1996 und 2005 ist es nun 2025 immer noch die Eine – nur, dass wir heute drei Kinder haben“, bekannte auch „Tatwaffe“, dem der Auftritt mit „Laut aber schief“ sichtlich Spaß machte. Und er war nicht der einzige prominente Gast an diesem Abend: Radio-Berg-Sportmoderator Dirk Hartmann war ebenso dabei wie das Maskottchen „Klaswipp-Bär“ aus dem Wipperfürther Stadtteil an der oberen Wipper und die Band „Zesamm“, die den Chor bereits beim Benefiz-Marsch von LAS-Sänger und Radio-Berg-Moderator Markus Hendrich von Kürten zur Kölner Lanxess-Arena unterwegs musikalisch unterstützt hatte.

Dabei war die Show in der Halle 32 weit mehr als Musik: Choreografin Verena Mundorf hatte den rund 100 Männern auch die passende Choreo nahe- und beigebracht und die Crew von Beats-Events steuerte neben einem fulminanten Sound auch jede Menge Licht- und Spezial-Effekte bei, vom Bühnenfeuer bis zur Luftschlangenkanone.

Keine Frage, der Abend reihte sich nahtlos ein in andere große Auftritte von „Laut aber schief“ auf Festivalbühnen und in Fernsehshows. Und zum Schluss gab es mit „Et letzte Leed“, das Stephan von Berg nach einem Auftritt vor schwer erkrankten Kindern geschrieben hat, auch noch eine Premiere. Mit viel Herz. Und Gänsehaut pur. Ein Abend, der immer wieder unter die Haut ging.